Arbeitfairteilen, also das Reduzieren von Überstunden zu Gunsten neuer Planposten, lässt Widerstand der Einzelnen erwarten, die ihre Lebens- und Einkommensplanung an die Überstunden gehängt haben.

Überstunden werden in Österreich als ein Weg gesehen, mehr Geld verdienen zu können, sie sind quasi Gewohnheitsrecht, damit wird gerechnet.

Überstunden werden von der Politik in Österreich nicht angegangen, sie sind steuerlich begünstigt, sie werden in das 13. und 14. Gehalt und in die Pension miteingerechnet. Was dabei vergessen wird ist, dass das eigentlich unsere Lebenszeit ist.

Dazu kommt, dass durch die Industrialisierung Arbeitsplätze verloren gehen. Das bedeutet, dass Arbeit durch die technische Entwicklung ein immer rareres Gut wird. Überstunden passen da nicht hinein: Eigentlich müsste man die Arbeitszeit reduzieren, um Arbeit auf alle fair verteilen zu können.

Das muss aber auch einen Paradigmenwechsel in Richtung Grund­einkommen nach ziehen. Immer noch geht aber die Tendenz in die entgegengesetzte Richtung, dass immer Weniger immer mehr arbeiten, und immer Mehr aus dem Erwerbsleben ausgeschlossen werden. Hand in Hand damit steigt der Machtmissbrauch der DienstgeberInnen: Mit dem steigenden Anteil unbezahlter Zeiten, mit größerer Willkür der Lagerung der Arbeitszeit, mit dem Zwang zur Mehrarbeit und dadurch gestohlener Lebensqualität und Gesundheitsgefährdung. Und das obwohl längst klar ist, dass es auch ökonomisch sinnlos ist, Überzeiten zu fordern.

Vorausschauende Politik für den sozialen Frieden müsste hingegen Sorge tragen für:

  • Einkommen, von dem man Leben kann (Sicherung der Kaufkraft);
  • Reduktion der tatsächlichen Arbeitszeit (Erhöhung der Lebensqualität und damit der Gesundheit);
  • ausreichend Personal (Erhöhung der Beschäftigungszahlen).