Landes- und Bundespolitik drücken sich vor Entscheidungen und geben sich weitere 9 Jahre für notwendige Umsetzungen!

Der lang erwartete Bildungsgipfel für den elementarpädagogischen Bereich brachte im besten Fall viele Vorsätze für ein neues Jahrzehnt und verweigert ­wirklich notwendige Schritte. Wieder wird es keinen einheitlichen Qualitätsrahmen in der Elementarpädagogik ­geben, die tertiäre Ausbildung der ­KindergartenpädagogInnen ist aus­gesetzt bzw. verschoben und somit der Bologna-Prozess bei uns nicht eingeführt. Besonders bitter stößt auf, dass die ­Berufsgruppe der HortpädagogInnen nicht einmal ansatzweise erwähnt wird.

Bereits jetzt belegen Studien, dass die wichtigsten Bildungsschritte in den ­ersten Jahren des Menschseins gelegt werden. Fast täglich werden wir mit Nachrichten über die schlecht ausgebil­deten jungen Menschen konfrontiert und die damit verbundene wachsende ­Jugendarbeitslosigkeit.

Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, welches nur auf sprachliche Kompetenz fokussiert ist, wird ganz sicher keine Lösung für die wirklichen Probleme sein.

Mittlerweile kann nicht ausgeschlossen werden, dass die elementarpädagogischen Einrichtungen mit der Schule gleichgesetzt werden sollten. Wenn ­zukünftig eine Bildungspflicht bis zum 18.Lebensjahr eingeführt werden soll, darf der Kindergarten nicht ausgenommen werden. Solange die Politik diesen Sparkurs im elementarpädagogischen Bereich weiterfährt, wird es keine ­Verbesserungen geben.

Die Kindergärten sind weder Deutschtrainings- noch Aufbewahrungsstätten oder auch ­Bespaßungslösungen für berufstätige Eltern, sondern Bildungs­institutionen der ersten Stunden.

Die Forderung nach einem einheitlichen Bundesrahmengesetz über Struktur und Organisationsgestaltung, in den grundlegenden Prinzipien wie z.B. Gruppengröße, Erwachsenen-Kind-Schlüssel, Fort- und Weiterbildung oder räumliche Erfordernisse müssen österreichweit ­geklärt werden.

Wieder einmal scheitert es am ­Willen der politisch Verantwort­lichen.

Die Bildungsreform ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Menschen, welche im elementarpädaogischen Bereich tätig sind, sondern auch ein Akt gegen eine vernünftige und nachhaltige Bildungspolitik.

Haben wir und die nächsten ­Generationen so ein Versagen verdient?

KG-Magazin Frühjahr 2016

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