Ohne die MitarbeiterInnen ist das Gesundheitswesen nicht möglich.

An 365 Tagen, rund um die Uhr, setzen wir, die MitarbeiterInnen des Wiener KAV, uns bis zur Selbstaufgabe für die kranken Menschen ein. Egal ob Unfallopfer, AkutpatientInnen, erkrankte Kinder, Langzeit­patientInnen oder pflegebedürftige Menschen – sie alle werden rund um die Uhr nach bestem Wissen medizinisch und pflegerisch versorgt.

Ohne uns ist das Gesundheitswesen nicht möglich.

Für die Dienstgeberin Stadt Wien und die politischen Verantwortlichen ist das ganz selbstverständlich!

Und wenn wir uns trauen zu sagen, dass die personellen und technischen Ressourcen nicht ausreichen, werden wir als ewige NörglerInnen ins Eck gestellt.

Wo bleibt hier der Respekt und die Wertschätzung für unsere Arbeit und für uns als arbeitende Menschen?

Damit muss nun endlich Schluss sein!

Zur Vorgeschichte politischer Vorgaben

Mit dem Wiener Spitalskonzept 2030 hat Wien 2011 bereits mit den notwendigen Reformen begonnen, um für die Wiener PatientInnen die medizinische Qualität langfristig zu gewährleisten, dem europaweit bestehenden Privatisierungsdruck zu begegnen und dabei gleichzeitig die Finanzierbarkeit des öffentlichen Gesundheitssystems abzusichern.

Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter­Innen des KAV, die sich mehr auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren sollen. Medizin und Pflege werden von administrativen Aufgaben entlastet. Verwaltungspersonal wird bereits jetzt aufgestockt.

Insgesamt wird der Transformationsprozess über fünfzehn Jahre dauern.

Und was heißt das für uns MitarbeiterInnen?

Unsummen von Geldern werden verschoben und aus den letzten Ecken zusammengekratzt. Die Folgen sind Personalabbau, die Nichtnachbesetzung von Posten, Fremdvergabe von Tätigkeiten bis zu gezielten Einsparungsvorschlägen, Schnellausbildungen von zukünftigen MitarbeiterInnen, Delegationsprinzip bei medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten.

Wir gehen täglich an unsere Grenzen.

Wir fühlen uns den Teams und unseren KollegInnen stark verbunden und leisten viel mehr, als sich in Worten festhalten lässt. Nicht nur das medizinische und pflegende Personal droht unter der Last unterzugehen, auch alle anderen Berufsgruppen stöhnen nur noch. Das wissen die Verantwortlichen sehr wohl und nicht erst seit einigen Wochen. Bereits in den 1990er Jahren wurden erste große Diskussionsrunden zum Thema Pflegenotstand veranstaltet.

Was war die Folge?

Politische Scheinheiligkeit und Lippenbekenntnisse. Alles Schall und Rauch. Es wurde weiter eingespart. Hauptsächlich auf Kosten der MitarbeiterInnen und natürlich PatientInnen.

Was machen Personalvertretung und Gewerkschaft?

VertreterInnen von Gewerkschaft und PV rennen im Wiener KAV gegen eine Wand an. Bereits im Oktober des Vorjahres wurde ein Forderungs­paket für die MitarbeiterInnen des Wiener KAV an die Stadtregierung und die Dienstgeberin übergeben.

Es wurden insgesamt vier Arbeitspakete aus den Bereichen

  • Arbeitszeit
  • Personalausstattung
  • Rahmenbedingungen und der
  • Weiterentwicklung der Besoldung geschnürt.

Diese Arbeitspakete wurden der zuständigen Stadträtin, Sonja Wehsely übergeben – mit großem Tamtam und Hochglanzfotos. Im Zuge der Wiener Wahlen hat sie natürlich das „Blaue vom Himmel“ versprochen:

Es werde nach den Wahlen ruckzuck an die Sache herangegangen und im Sinne der MitarbeiterInnen ein Superpaket ausverhandelt.

Rot und Rot – SPÖ-Politik in Partei und Gewerkschaftsfraktion – ein Unglück?

Noch im Herbst 2015 glaubte die Mehrheitsfraktion an den guten Willen der Verantwortlichen und räumten eine Bearbeitungszeit bis zum 31.März 2016 ein. Aber so ist das eben, wenn Rot und Rot zusammen­arbeiten. Die roten PolitikerInnen wollen es aussitzen und verfügen über keine Strategien, wie sie in der finanziell überaus angespannten Situation etwas für die MitarbeiterInnen in Bewegung setzen sollen.

Und die roten GewerkschafterInnen setzen auf den alten Hut der Sozialpartnerschaft. Obwohl sie mittlerweile wissen sollten, dass auf diesen Wegen nichts zu holen ist.

Lange Zeit sollten alle glauben, dass FSG und SPÖ leichter verhandeln können. Schließlich und endlich kennt mensch sich ja gut und da fällt es leichter.

Doch die Realität ist anders. Die letzten Jahre haben eher den Eindruck des „Über-den-Tisch-ziehen“ hinterlassen. Die PolitikerInnen pflegen keine „Handschlagsqualität“ mehr. Sie können sich an Zusagen und Versprechungen nicht mehr erinnern.

Dafür mahnt die Mehrheitsfraktion der Gewerkschaft immer wieder ein, dass die MitarbeiterInnen die Dienstgeberin „verstehen“ müssen. Allerdings geht es dabei immer um Verschlechterungen für die Bediensteten. Sicher auch ein Grund, weshalb sich die KollegInnen nicht vertreten fühlen. Die Aussage der Pressemitteilung younion:

„Leider fühlten wir uns vom Verhandlungsgegenüber bis zuletzt nicht ernstgenommen“,

spricht Bände.

Download: Schwarzbuch (13 MB)

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