Personalschlüssel und Arbeits­umgebung werden laut Studie signifikant mit Patienten­zufriedenheit assoziiert.

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Basel liefert die ersten Hauptresultate der weltweit größten Pflegepersonalstudie, die nun im British Medical Journal publiziert wurden.

Die Ergebnisse zeigen beim Pflegepersonal an europäischen und US-amerikanischen Krankenhäusern ein hohes Maß an Unzufriedenheit mit der herrschenden Situation. Viele fühlen sich ausgebrannt. Die Frustration reichte zwischen 19 Prozent (in den Niederlanden) und 49 Prozent (in Griechenland) bis zur Absicht, sich im nächsten Jahr einen neuen Job suchen zu wollen (Deutschland 36 Prozent). Zwischen 10 Prozent (Niederlande) und erschreckenden 78 Prozent (Griechenland) sagten, dass sie ausgebrannt seien (Deutschland 30 Prozent).

Die Frustration der Krankenschwestern und -pfleger wirkt sich auch auf die PatientInnen aus – ebenso umgekehrt im positiven Sinne die gute Arbeitsumgebung und bessere Stellenbesetzung. So waren in allen Ländern der Personalschlüssel und die Arbeitsumgebung signifikant mit der Zufriedenheit der PatientInnen verbunden. Sie beurteilten die Kliniken und die Qualität der Pflege dann besser, wenn die Pflegekräfte in den gleichen Bereichen gute Noten vergeben hatten.

An der Studie waren 12 europäische Länder sowie die USA beteiligt. Mit 61.168 diplomierten Pflegekräften und 131.318 PatientInnen in mehr als 1000 Kliniken, die nach ihrer Zufriedenheit mit der Krankenpflege befragt wurden, dürfte es sich um die weltweit größte, im Pflegebereich jemals durchgeführte Studie handeln.

Um nachhaltige Verbesserungen für Personal und PatientInnen anstreben zu können, müssen folgende Ziele in der Arbeitsorganisation und in der Qualifizierung verfolgt werden:

  • Vertrauen in nicht objektivierbare und nur begrenzt dokumentierbare Arbeitspraktiken verbessern,
  • Offene (Rahmen-)Planung mit größeren Spielräumen für das Pflegepersonal schaffen bzw. ausbauen,
  • Biographiearbeit verbessern, da insbesondere in der Langzeitpflege der Umgang mit den Biographien der PatientInnen notwendig ist,
  • Aufbau stabiler Beziehungen zwischen Pflegenden und PatientInnen fördern,
  • Wechselseitigen Erfahrungsaustausch im Team ausbauen und nicht im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen reduzieren.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen