Auch Pflegepersonal muss fair entlohnt werden.

Das Pflegepersonal muss immer mehr Aufgaben übernehmen, eine entsprechende Entlastung des Berufsstands ist überfällig. Nach den Verhandlungen mit den Wiener KAV-ÄrztInnen darf jetzt auf die Pflege nicht vergessen werden! Gewerkschaft und Personalvertretung bereiten sich darauf vor, in Verhandlungen mit dem zuständigen Stadtratbüro zu treten,

erklärte Christian Meidlinger, Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB), am Samstag.

„Die von allen Seiten versprochene Reform des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) lässt auf sich warten – sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsreform und darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden!“, fordert Meidlinger. Mit dieser soll die Ausbildung, aber auch die Tätigkeit des betroffenen Personals beschrieben und geregelt werden. Hier soll es zu einer Ausweitung des Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereichs des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege durch eine vermehrte Übertragung ärztlicher Tätigkeiten kommen und die Ausbildung auf tertiäres Niveau gehoben werden. Das droht mittlerweile zum Spielball zwischen Ländern und Finanzminister zu werden.

Ohne zusätzliches Personal und monetäre Abgeltung wird es nicht gehen

Unter dem Stichwort „Mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich“ (§15 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz GuKG) soll der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege Tätigkeiten wie z.B. die Verabreichung von Arzneimitteln, Injektionen, Transfusionen oder Blutabnahme übernehmen. „Dies kann nur gelingen, wenn die Pflegekräfte bei anderen Aufgaben – im hauswirtschaftlichen und administrativen Bereich – entlastet werden. Ohne zusätzliche Dienstposten in diesen Bereichen wird dies kaum möglich sein“, so Meidlinger.

Die Berücksichtigung der neuen und zukünftigen Entwicklung der Tätigkeiten ist in den jeweiligen Personalbedarfsberechnungsmethoden abzubilden. Und auch die Gehaltsfrage werde zu klären sein. „Eine Anhebung der Grundgehälter der KAV-ÄrztInnen um bis zu 29 Prozent und im Gegenzug keine monetäre Verbesserung  auf Seiten der Pflegekräfte werden wir bestimmt nicht akzeptieren.“

Müssen Pflege jene Anerkennung zukommen lassen, die sie verdient

Derzeit sammelt die Gewerkschaft unter dem Motto #HandaufsHerz in den sozialen Medien Forderungen von der betroffenen Berufsgruppe: „Pflegekräfte sollen uns mitteilen, was sie brauchen, damit sie optimale Arbeitsbedingungen vorfinden und wir ihre Interessen optimal vertreten können. Wir werden ihren Forderungen eine Stimme und den nötigen Druck verleihen“, so Susanne Jonak von der Hauptgruppe II – Krankenanstaltenverbund der GdG-KMSfB. Am Dienstag, dem Internationalen Tag der Pflege, wird auf die Problematik auch öffentlich aufmerksam gemacht werden. „Wir würden uns freuen“, so Meidlinger, „wenn an jedem Tag im Jahr, rund um die Uhr, der Pflege jene Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht wird, die sie verdient.“

„Der Spitalsbetrieb kann nur funktionieren, wenn alle Berufsgruppen unter einem Dach Hand in Hand zusammen arbeiten – ÄrztInnen mit Pflegekräften sowie dem medizinisch-technischen Personal. Auch auf das administrativ tätige Personal sowie die TechnikerInnen wird beim tagtäglichen Zusammenleben in einem Krankenhaus gerne vergessen, doch auch sie tragen einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren bei!“, so Jonak abschließend.

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