Die neue Elterngeneration ist oftmals im Alltag eine (verlockende) Herausforderung.
Waren Eltern früherer Jahrgänge oftmals mit den Themen Geborgenheit und individueller Förderung ihrer Kinder befasst, so sind die Anforderungen der heutigen KundInnen (Eltern im rechtlichen Sinne) viel mannigfaltiger.
Die elterliche Bedürfnisspirale scheint manchmal kein Ende zu nehmen.
Allein das Führen der vermeintlich so anspruchslosen „Tür und Angelgespräche“ erfordert eine hohe Kommunikations- und Selbstreflexionskompetenz:
In wenigen Minuten muss Kontakt zur Bezugsperson hergestellt werden,
für die Anliegen der BildungspartnerInnen muss ‚Raum‘ geschaffen werden;
deren Bedürfnisse müssen erkannt und ernst genommen und zumindest im Ansatz ‚beantwortet‘ werden –
und zugleich müssen dabei eigene Gefühle und Reaktionsbereitschaften wahrgenommen und überprüft werden,
die eigenen (Anerkennungs-)Bedürfnisse müssen zurückgestellt werden usw.
Die Kompetenzen zu einem qualitätsvollen – d.h. für die Eltern entwicklungsförderlichen Handeln – lassen sich nicht aus dem „gesunden Menschenverstand“ oder allgemeiner Kommunikationsfähigkeit heraus generieren.
Und das schafft enormen Stress und Druck.
Zumal nicht immer abgesichert ist, dass Eltern sich nicht nachträglich im Bürgermeister- oder dem Stadträtinnenbüro beschweren. Bedauerlich bis arbeitserschwerend kommt hinzu, dass der Rahmen des Miteinander durch das vehemente Durchsetzen von elterlichen Eigeninteressen oftmals durchbrochen wird.
Das Gefühl der MitarbeiterInnen, bei solchen Situationen immer „am kürzeren Ast“ zu sitzen, ist bei genauem Hinhören nachvollziehbar. Viele KollegInnen würden sich wünschen, dass zumindest die Geschäftsbedingungen für beide Seiten, also Institution und Eltern, volle Gültigkeit haben.