Die geplante Auslagerung der Essensversorgung der KAV-Kranken­häuser ist als massiver Angriff auf das Wohl der PatientInnen.

Sehr geehrter Bürgermeister!

Sehr geehrte Gesundheitsstadträtin!

Wir möchten Sie dringend auf einen weiteren, besonders einschneidenden Eingriff in unser Wiener Gesundheitssystem aufmerksam machen.

Die geplante Auslagerung der Essensversorgung der KAV-Kranken­häuser ist als massiver Angriff auf das Wohl der PatientInnen, der MitarbeiterInnen und langfristig gesehen auf die geleisteten Mittel der SteuerzahlerInnen zu sehen. Die bisherigen Eigenleistungen in den Spitalsküchen haben sich sowohl qualitativ wie auch umweltschonend als gute Lösung erwiesen. Auch der Stadtrechnungshof Wien hat in seiner Nachprüfung vom Jänner 2017 darauf hingewiesen, dass externe Anbieter vor allem durch so genannte Einweggebinde eine Kostenersparnis bringen würden, dies aber nicht mit den Zielen des Wiener Abfallvermeidungsplan vereinbar ist.

Zusätzlich wollen wir auch darauf hinweisen, dass durch die vielen verschiedenen Stationen und Faktoren bei der Anlieferung und Lagerung extern gekochter Speisen vermehrt das Eintreten von akuten Krisenfällen bei der Versorgung der PatientInnen droht, welche beispielsweise durch technische Ausfälle der Kühl- und Wärme­systeme, verunreinigte Speisen, Transportprobleme, usw. entstehen können.

Die Umweltbelastung durch den Transport, die Tiefkühl- und Wärmeanlagen sowie die Bereitstellung von Lagerungsplätzen und Bereitstellung von technischen Geräten kann am Ende des Tages keine Kostenersparnis zum bestehenden System bringen. Ebenfalls sind Qualität und Regionalität von Lebensmittel nicht mehr unmittelbar überprüfbar und die bisherigen Standards werden dem Profit von Fremdfirmen und strategischen Management zum Opfer fallen.

Ein weiteres großes Problem bei einer Auslagerung der Kranken­hausküchen ist die drohende Arbeitsplatzvernichtung für 800 Betroffene in Wien. Eine Auslagerung würde bedeuten, dass Zulieferfirmen – gemessen an ihrem Marktpreis – das Rennen machen. Die Aufbereitung der Speisen im jeweiligen Krankenhaus ist dann nur mehr wenigen MitarbeiterInnen zugewiesen.

Wir von der Konsequente Interessenvertretung (KIV) befürchten, nein, wissen, dass dies langfristig nur scheitern kann bzw. darunter die Qualität der Speisen massiv leiden wird, und somit letztendlich auch die Gesundheit der Wiener Bevölkerung. Gerade jetzt gibt es eine Trendwende in den anderen Bundesländern, die Speiseversorgung gänzlich von den Fremdanbietern wieder in die Eigenleistungen der Krankenhäuser zu überführen.

Herr Bürgermeister!

Wir rufen Sie besorgt auf, als BürgerInnen, als Bedienstete und als Interessenvertretung, im Sinne der Wiener Bevölkerung (Patienten und Patientinnen der Spitäler, Bewohnerinnen und Bewohner in Pflege­einrichtungen, BewohnerInnen der Umgebung und NutzerInnen der öffentlichen Verkehrswege) dieses Vorhaben sofort zu stoppen!

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