Im KAV arbeitende KollegInnen sollen ein Dienstverhältnis zur Gemeinde Wien aufweisen.

Seit dem die SPÖ-Stadträtin Whesely „nicht patientennahe Leistungen“ beim Krankenanstaltenverbund (KAV) zu privatisieren plant, haben wir als unabhängige Interessenvertretung immer wieder die Fremdvergabe kritisiert.

Rechnungshof-Kritik

Unsere KollegInnen im Bereich der handwerklichen Verwendung haben ihre Arbeit mit bestem Wissen und Gewissen erledigt. Es wäre nicht möglich, die gleiche Arbeit mit weniger Personal zu erledigen, außer man lässt neue KollegInnen zu unmenschlichen Bedingungen arbeiten.

Genau das ist jetzt von Rechnungshof kritisiert worden. Eine Prüfung nach der Auslagerung ergab zum Beispiel, dass bei der Geschirr- und Gebäudereinigung an externe Firmen die Kosten stark anstiegen.

Privat: Kaum Recht

Tatsache ist auch, dass unsere Kolleginnen im Bereich der Reinigung durchschnittlich über 50 Jahre alt sind. Sie haben ihr ganzes Arbeitsleben für den KAV geopfert und fühlen sich jetzt physisch und psychisch angeschlagen.

Die ArbeitnehmerInnen, die bei der Privatfirma im KAV arbeiten, sind zwar jünger, haben aber kaum ArbeitnehmerInnenrechte oder Betriebsratsunterstützung. Bei Krankenstand werden sie innerhalb einer Woche gekündigt.

Mit einer Kündigung können diese MitarbeiterInnen auch rechnen, wenn sie sich mit uns (auf Betriebsratsebene) austauschen.

Hungerlohn

Eine Reinigungskraft muss nun eine Fläche reinigen, wo früher zwei unserer KollegInnen dafür angestellt waren. So wird sie als ferngesteuerter Roboter missbraucht.

Die meisten KollegInnen (mehrheitlich Frauen) kommen aus Osteuropa. Sie beziehen einen Hungerlohn von knapp 1000 Euro Netto für mehr als 40 Stunden harte Arbeit.

Durch die Umstellung von Eigen- auf Fremdreinigung sank zwar der Personalaufwand, das machte die erhöhten Kosten durch die Fremdreinigung allerdings nicht wett. Wo bleibt denn das Geld, welches der KAV an Privatfirmen zahlt?

Trotzdem erhöhte Kosten

Denn in Bezug auf die Gebäude- und Geschirrreinigung erhöhten sich die Kosten für Fremdreinigung in den Wiener Städtischen Krankenanstalten deutlich – von 11,18 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 19,86 Millionen Euro im Jahr 2014. Also eine Steigerung von fast 100 Prozent.

Vor allem der Einsatz von Leiharbeitskräften habe teilweise zu starken Kostenerhöhungen geführt und sollte daher nur in Einzelfällen und befristet auf kurze Zeiträume erfolgen,

schlägt der Rechnungshof weiter vor.

Obwohl die Wiener Bevölkerung rasant wächst, wird die Zahl der KAV–Bediensteten stetig gekürzt: von insgesamt 29.080 im Jahr 2005 auf 27.386 im Jahr 2014 (lt. Personalplan Rechnungsabschluss).

Wir fordern: Alle KollegInnen, die im gesamten KAV arbeiten, sollen ein Dienstverhältnis zur Gemeinde Wien aufweisen.

Artikelbild aus „Ausschreibung der Reinigung, 6. Oktober 2011

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