Oder: Wie bringt man Dynamik in eine Familienfeier?
Opa Putz hat eine richtig große Familie. Seine 3 Töchter und 2 Söhne sind alle verheiratet und haben selbst schon Kinder. Weil Opa Putz seine Lieben gern zu geselligen Anlässen um sich versammelt, plant er eine Einladung zur „Wiener Wiesn“ auf die Kaiserwiese in den Wiener Prater.
Ein Blick auf die Ticketpreise von 39 bis 99 Euro trägt beim knausrigen Opa nicht zur Erheiterung bei. Da kommt ihm eine zündende Idee! Seine Töchter und Söhne erhalten nicht für alle Familienmitglieder ein Ticket. Dafür dürfen sie darüber bestimmen, ob sie ihre bessere Hälfte oder eines ihrer Kinder zu Hause lassen. Da will Opa Putz ihnen nichts dreinreden, sonst hätte ja er den schwarzen Peter.
Beim Durchkalkulieren erscheint ihm der auf ihn zukommende Betrag noch immer recht hoch und er schaut, wo er noch sparen kann. Die eine Hälfte der Familie lädt er dann von 11.30 bis 13.00 ein und die andere von 13.00 bis 14.30, da kann er die Eintrittskarten gleich zweimal nutzen und braucht nur einmal zu bezahlen.
Die Freude und Begeisterung, die bei dieser Fete herrschen, kann man förmlich spüren. Untermalt von den auftretenden Bands „The Grandmas“, „Dirndlrocker“ und „Die Lauser“ wird das wohl ein unvergessliches Event. Die ohne Ticket Daheimgebliebenen stellen sich die Frage, ob sie es tatsächlich schlechter erwischt haben.
Und jetzt stellen Sie sich die geschilderte Situation mit dem Herrn Bürgermeister Ludwig als Opa Putz und mit FSG-PersonalvertreterInnen und GewerkschafterInnen als seine Kinder vor.
Gerüchteweise dürfen zum informellen Wahlkampfauftakt (fast) alle FSGlerInnen, gestaffelt im Stundentakt, in Dirndl und Krachlederner mit Haferlschuhen bei der Wiener Wiesn unserem Bürgermeister die Hand schütteln und ein Selfie machen, um sich nach kurzer Motivationsansprache in Zweierreihen wieder aus dem Zelt zu schleichen. Und auch hier stellt sich den Ticketlosen die Frage, ob sie es wirklich so schlecht getroffen haben.
Euer Distel-Team
Foto: Franz Johann Morgenbesser