Anscheinend haben wir nach jahr­zehnte­langem Mangel an PädagogInnen die Talsohle erreicht.

Allmählich pendelt sich der für den Regelbetrieb verfügbare Personalstand dieser Berufsgruppe auf ein verträgliches Maß ein, sodass alle Gruppen mit entsprechend ausgebildeten MitarbeiterInnen besetzt sind (offen sind noch Reserven für Zeiten von Krankenständen – vor allem für Langzeitkrankenstände, Urlaube u. ä. und SonderpädagogInnen).

Leider dürfte das Personaldilemma nun eine andere Bedienstetengruppe der Wiener Kindergärten treffen: die AssistentInnen.

Derzeit  fehlen diese „Universalkräfte“ aber vielerorts ohne die Möglichkeit eines Ersatzes.

Sie sind immer da, wenn Hilfe und ­Unterstützung bei pädagogischer ­Arbeit gefragt ist, sorgen dafür, dass der erste äußere Eindruck der MA 10-Standorte ein positives Bild vermittelt, sind für Kinder und Eltern eine Anlaufstelle für Alltagsprobleme und erledigen ihre eigentlichen Aufgaben wie selbstverständlich nebenbei, damit der Betrieb der Wiener Kindergärten überhaupt aufrecht erhalten werden kann.

Anerkennung und Belohnung für den maximalen Einsatz?

Für all ihr Engagement haben die ­AssistentInnen nach zähem Ringen über viele Jahre hinweg wenigstens ­eine Zulage für die Vertretungsarbeit von PädagogInnen erhalten, wobei der Betrag eigentlich beschämend und nicht wertschätzend ist. Weitere Würdigungen für diese Berufsgruppe fehlen bis heute, obwohl wir von der KIV unermüdlich dafür eintreten. ­Weder gibt es ein eigenes Berufsbild, das so wichtig wäre im Zusammenhang mit der Anerkennung von ­Berufskrankheiten, noch entspricht die Entlohnung dem geleisteten ­Arbeitsumfang und -gebiet!

Auch kam es leider wieder nicht zu ­einer Aufwertung des Berufsstandes durch eine Ausbildung, wie sie in ­privaten Schulen angeboten werden (und von der Stadt Wien nicht anerkannt werden).

Stattdessen werden „HilfspädagogInnen“ ausgebildet, wobei der Wechsel in einen anderen Beruf offensichtlich als „upgrading“ angesehen werden soll. (Wir haben darüber berichtet.)

Um die Hochachtung der Dienstge­berin vor der Tätigkeit der Assistent­Innen aber noch besser darstellen zu können, scheint es bereits fix, dass bei Fehlen einer AssistenzpädagogIn die Vertretungszulage für AssistentInnen niedriger ausfallen wird (zwischen 50 und 75 % des Betrages für PädagogInnen).

Fein, da macht es wirklich Sinn, für die obligatorischen paar Kreutzer eine Menge mehr an Administration für die LeiterInnen einzuführen, denn natürlich muss dann auch extra angeführt  werden, für welche Art von PädagogInnen Vertretungsarbeit geleistet wurde!

So kann man MitarbeiterInnen sicher nicht motivieren.

Im Betriebsalltag zum „Mädchen für alles“ geprägt, bei Bedarf entweder SchneiderIn, KöchIn, Putzfrau, PädagogIn (oder künftig AssistenzpädagogIn), bei der Bezahlung Reinigungspersonal – so darf es nicht bleiben!

Wir setzen uns weiterhin für ­Verbesserungen ein!

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