Die Kanzlei hängt derzeit im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft.

In der Organisationsänderung gibt es ja ein großes Schlagwort: „Multiprofessionelles Arbeiten!“ Lange gefordert und jetzt – endlich – berücksichtigt, sobald die Organisationsänderung voll funktioniert. Ein Arbeitsbereich ist dabei aber nicht berücksichtigt worden: Die Kanzlei. Sie hängt derzeit im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft. Das erhöht natürlich den Arbeitsdruck auf die KollegInnen, die oftmals nicht wissen, wie es in der nächsten Zeit weitergeht.

Großer Aufgabenbereich, große Unsicherheit

Dabei haben die KollegInnen in den Kanzleien der MA11 Mannigfaltiges zu erledigen: neben den Kernaufgaben eines klassischen Kanzlisten – das „am Laufen halten des Werkls“ – sind das die Berechnung und Vergabe der Wiener Jugenderholung, des Wiener Familienzuschusses und des Geförderten Essens für Kindergärten. Außerdem erledigen sie noch die buchhalterischen Belange der Rechtsvertretung wie Verbuchung von Mündelgeld, Kontoführung der Einlagekonten, die Monats- und Jahresabschlüsse in den Regionalstellen Rechtsvertretung. Und natürlich noch das Führen der Kassa mittels eKesch. Eine wahrlich multiprofessionelle Arbeit, die bisher – eingeteilt nach Kanzleien, Rechtsvertretung und Sozialer Arbeit – in den jeweiligen Regionalstellen erledigt wurde. Durch die Organisationsänderung – und damit verbunden der Auflösung der Dezernate – kommen jetzt aber noch andere Tätigkeitsbereiche dazu, die bisher nicht besprochen wurden:
Wer betreut kanzleitechnisch die Pflegekinderzentren? Wer übernimmt die Kanzleitätigkeiten in den Familienservicezentren? Was passiert mit den Kanzleiposten, die bisher in den Dezernaten situiert waren? Eine klare Antwort konnte dafür bisher nicht gegeben werden, da die Organisationsänderung in so vielen Dingen einer Klärung bedarf, dass die Kanzleiagenden bisher nicht bearbeitet werden konnten. Aber auch in der Entwicklungsphase hat man auf die Kanzlei schlichtweg vergessen, es gab vorab keinen Plan, wie man mit den KollegInnen umgeht und wo sie situiert werden sollen.

Klarheit gefordert

Abgesehen vom tatsächlichen Arbeitsplatz (der aufgrund beengter Platzverhältnisse in manchen Familienservicezentren nicht gegeben ist), bleibt ungewiss, welche Agenden von wem erledigt werden sollen. Eine Lösung ist die Schaffung weiterer Kanzleiposten, die diese Aufgaben übernehmen können und damit die Mehrbelastung der Kanzleien abfedern. Ebenso könnte endlich eine klare Strukturierung erfolgen – wer wo für welche Bereiche zuständig ist und wo die Vergabe oben angesprochener Förderungen tatsächlich stattfindet – also weiter in den Regionalstellen oder zentraler in den Familienservicezentren, wie schon einige Male in die Diskussion geworfen.

Denn eines ist klar: ohne eine klare Aufgabenstellung und eine ebenso klare Einteilung können die Kanzleien nicht jene Professionalität garantieren, die in der MA 11 notwendig ist. Daher sind die Regionsleitungen gefordert, dieses Paket endlich aufzuschnüren und sich sinnvoll Gedanken zu machen, wie mit den KollegInnen in den Kanzleien umgegangen wird. So wie bisher kann es nicht weitergehen.

Grafik: Amy Shamblen

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