Kriminalroman von Maria Stern.

„Ich will die Scheidung“ sagt die Frau zu ihrem eifersüchtigen Ehemann.

Mit einer ­Eifersuchtsszene, die mit häuslicher Gewalt an der Frau endet, beginnt der vorliegende Kriminalroman „Acetat – Clara Cobans erster Fall“.

Dieser erste Kriminalroman von Maria Stern beschäftigt die LeserInnen in 268 spannenden Seiten mit Kriminalfällen durch häusliche Gewalt an Frauen in Wien. Die Haupt­romanfigur Clara Coban ist selbstbewusst, eigensinnig, sensibel und geht keinem Konflikt aus dem Weg. Sie löst mit Wiener Humor, aber auch mit realistischen ernsten Hintergründen als Kommissarin der Wiener Kriminalpolizei ihre ersten Fälle. Sie setzt sich engagiert für die Rechte der Frauen im Kampf gegen die häusliche Gewalt ein. Die Namen der Romanfiguren sind frei erfunden. Jedoch manche Szenen entsprechen der traurigen Realität: So ereignete sich im Sommer 2013 in Wien Simmering der tragische Mord an der türkischstämmigen Ehefrau Aisha, die ins Frauenhaus vor der häuslichen Gewalt geflohen ist.

„Clara scrollte weiter, las, dass der gefährlichste Platz für Frauen zu Hause war und wunderte sich, warum Eltern sich sorgten, wenn ihre Töchter am Abend lange unterwegs waren.“

Die Mordkommissarin Clara Coban konfrontiert die Chefredaktionen und Zeitungs­herausgeber mit E-Mails über die unseriösen Berichterstattungen, in denen die häusliche Gewalttaten an den Frauen durch sogenannte „Familientragödien“ beschönigt und verharmlost werden. Nicht nur ihrem Mann David, der ein Journalist ist, missfällt ihre öffentliche Konfrontation mit den Medien. Er sorgt sich um seine Karriere.

Die Kommissarin mit ihren eigenmächtigen Methoden bei der Auflösung ihrer Fälle wird von Aca, ihrem serbischen Arbeitskollegen Aleksandar Petrovic, unterstützt. Er stärkt Clara Coban den Rücken bei ihrem Chef Herrn Berger. Aber auch Frau Weinzierl, die Vorgesetzte von Herrn Berger, steht hinter der Kommissarin.

Clara Coban steigt eigenmächtig in die Nachbarswohnung ein, um zu versuchen, das mysteriöse Verschwinden ihrer französischen Nachbarin Camille Moulin, einer UNO-Angestellten, aufzudecken. In Folge wird sie von ihrem Chef suspendiert. Die Mordkommissarin wird während ihren Ermittlungen selbst zum Opfer. Sie fühlt sich gesundheitlich seit Wochen geschwächt. – Wurde sie tatsächlich vergiftet? Wer oder was steckt wirklich dahinter?

Die gebürtige Berlinerin Maria Stern lebt in Wien und hat sich musikalisch als politische Liedermacherin wie auch als Obfrau des Forums Kindesunterhalt einen Namen gemacht. Mit ihrem ersten Kriminalroman „Acetat“ thematisiert sie in klarem verständlichem Schreibstil die Problematik rund um die häusliche Gewalt an Frauen.

Zu empfehlen ist der Wiener Kriminalroman „Acetat – Clara Cobans erster Fall“ für alle Leserinnen und Leser, die gerne feministische Kriminalromane lesen.

Geschrieben von Veronika Reininger.

Quelle: Die Alternative

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