Vorwärts – wohin?
Mit der scheinbar politischen und gesellschaftlichen Anerkennung, dass die ersten Bildungsschritte in den elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen (Kindergarten) gemacht werden, sollte alles „gut“ werden. Davon sind wir meilenweit entfernt.
Bildungsbewegung findet hauptsächlich in Einsparungen und Vereinheitlichung statt.
Alles soll möglich kostengünstig sein und im menschlichen Vergleich gemessen werden. Für alles und jedes gibt es Anforderungs- und Überprüfungsbögen, festgestellte Zielvorgaben und damit verbundene Einschränkungen.
Die einstige Überlegung: „Jeder Mensch ist individuell, soll auch so angenommen werden und darf eine persönliche Bildungschance bzw. Biographie haben”, ist anscheinend überholt. Zahlen, Daten, Fakten… DIE neuen Bildungsschlagworte, welche eine Fehlerorientierung und damit letztendlich Exklusion und Separation begünstigen.
Die MA 10 als öffentliche elementarpädaogische Bildungseinrichtung
Auch wir sind Teil der Bildungsgesellschaft und leben und arbeiten im Spannungsfeld zwischen politischen und abteilungsspezifischen Vorgaben sowie individuellen fachlichen Vorstellungen wie erste Bildungsschritte zu gestalten und leben sind. Leider wird nach wie vor zu wenig auf die Urteilsfähigkeit und Einschätzungen der MitarbeiterInnen gehört. Verbesserungsvorschläge, sachliche Kritik oder das Infrage stellen von Arbeitsabläufen wird oftmals als ungebührlich ausgelegt und im Sinne von falsch interpretierten Qualitätsmanagement nicht an die nächst höheren Hierarchien weitergegeben.
Wo drückt der Schuh? – Rückmeldungen
Bürokratie für alle Personalgruppen wächst ungebremst.
Immer mehr Listen, Formulare und dienstliche Anweisungen fressen die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge unserer Arbeitswelt.
Permanente Änderungen der Dienstpläne.
Immer mehr Einschränkungen, die Zeiten außerhalb der MA 10 zu planen. Ein Diensttausch jagt den anderen und Überstundenleistungen werden oft zum Streitfall.
Unzureichende Rahmenbedingungen.
Nach wie vor fehlt Personal, trotzdem wachsen die Anforderungen an die MitarbeiterInnen bzw. werden neue Standorte gebaut und in Betrieb genommen.
Diskussionswürdiger Umgang mit den Geschäftsvereinbarungen zwischen Stadt und Eltern.
Eine unterzeichnete Vereinbarung hat für alle Seiten zu gelten und soll nicht nur in der äußersten Notsituation „Mittel zum Zweck“ sein.
Qualitätsmanagement.
ist mehr als die Anzahl von „Elternbeschwerden“.
Elementarpädagogische Bildung.
umfasst viel mehr als die kolportierte politische und gesellschaftliche Anforderung nach Sprachförderung bzw. „Deutsch zu lernen“.
Wie soll Inklusion sinnvoll und nachhaltig unter den derzeitigen Rahmenbedingungen gelebt werden?
Nach wie vor fehlen über 180 SonderpädagogInnen.
Organisatorischen Veränderungen in Fachbereichen.
Es wird dabei noch immer auf zentrale und gleichzeitige Informationsweitergabe seitens der Dienstgeberin verzichtet. Dies trägt zur Irritation und begründeter Unzufriedenheit bei, wodurch sich ein unseriöser und unprofessioneller Eindruck ergibt.
Nach wie vor gibt es Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Nebengebühren und Zulagen (vor allem bei AssistentInnen).
Es ist mehr als bedenklich, dass zuerst Leistung verlangt wird und dann noch diskutiert werden muss, ob diese bezahlt wird.
Unüberschaubare Informationsflut bei LeiterInnensitzungsprotokollen und zentralen Informationen.
Mittlerweile ist es unmöglich geworden, sich alles zu merken. Informations- und Wissensmanagement sollte dringen überlegt werden. Die jetzige Form ist im Arbeitsalltag nicht lebbar.