Politisches Frauenbild im Sport.
Stolz
Anna Fenniger ist unser Superstar bei der Schi WM in den USA. Einmal Gold, einmal Silber – eine tolle Sportlerin. Eines unserer vielen weiblichen Aushängeschilder. Vor allem Man(n) ist furchtbar stolz darauf – ein Patriot steht halt immer zu seinem Land. Ja ich meine die vielen, vielen Funktionäre und Möchtegernpolitiker der Freiheitlichen Partei, die allenthalben „stolz wie Lumpi“ sind, dass „wir“ in den USA Medaille um Medaille einfahren. Damit zeigen wir der Welt wieder, was für eine tolle Schination wir sind. Ist auch in Ordnung, man darf sich ja für die Sportler freuen, ist außerdem eine gute Werbung für unser Land. Dies gilt natürlich auch für die vielen patriotischen Männer in der Freiheitlichen Partei. Keine Frage.
Logik
Nur – unlogisch wird es erst, wenn man zwar stolz auf die Frau Anna Fenninger ist, ihr diese Leistung aber – zum Beispiel in der Bundeshymne – abspricht, in dem man beharrlich die Tatsache ignoriert, dass es seit 2012 (um fünfzig Jahre zu spät) einen neuen Text gibt, der die „großen Töchter“ und deren Leistungen in allen Bereichen miteinbezieht. Das ist quasi so ein „a bisserl stolz derf ma scho sein, aber den Weibern net zuviel zuzugestehn, weil sonst werns no grössenwahnsinnig und stelln Forderungen!“ – Bedauerlicherweise gibt es gerade in der Freiheitlichen Partei dann auch noch Frauen wie Petra Steger – sie ist die Tochter des ehemaligen Vizekanzlers Norbert Steger – die sich für die Beibehaltung des alten Hymnentextes aussprechen. Für mich unverständlich, ist Frau Steger doch selbst Sportlerin und damit mit dieser leidigen Problematik vertraut.
Unklar
Aber vielleicht ist das auch nur wieder eine dieser „Wiglwagl“-Strategien der Freiheitlichen Partei, die sich nie dazu entschließen kann, klare Ansagen zu machen bzw. ihre Funktionäre und Politiker dahingehend schult, dass sie in der Öffentlichkeit (und da vor allem in den sozialen Netzwerken) keine widersprüchlichen Ansichten verbreitet. Eine klare Linie sieht für mich anders aus. Und ohne diese ist für mich eine Partei nicht wählbar.