Bildungsphantasie der Wirtschaft.
APA sei Dank, durften wir von Frau Martha Schultz, WKÖ-Vizepräsidentin und Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW), erfahren, dass
„es nun endlich an der Zeit sei, die Betreuungszeiten den Arbeitsrealitäten von Eltern bzw. Müttern – denn sie sind in Österreich zumeist nach wie vor für Betreuungspflichten zuständig – anzupassen“.
Dabei hat Frau Schultz geflissentlich übersehen, dass die von ihr gemeinten „Betreuungseinrichtungen“ in Wirklichkeit BILDUNGS-Einrichtungen sind. Dieser Ort ist für die Kinder nicht nur ihre Arbeitsstätte (wie wir wissen, ist das Spiel die Arbeit der Kinder und für diese mindestens so herausfordernd wie für Erwachsene deren Job), sondern auch ihr LEBENSRAUM.
Keine beliebigen Fabrikate!
Kinder sollen nicht als zukünftige ArbeitnehmerInnen und Wirtschaftsfaktoren wahrgenommen werden, sondern als Menschen mit Bedürfnissen, vor allem im sozialen Kontext! Und gerade WEIL hier die neue Generation von SozialbeitragsleisterInnen und –bezieherInnen aufwächst, muss ihnen schon von Beginn an vermittelt werden, dass es nicht ausschließlich um den (eigenen) Profit gehen darf, sondern wir alle als BürgerInnen dieses Landes gesellschaftliche und zwischenmenschliche Verpflichtungen haben. Diese sind mindestens ebenso gleichwichtig zu bewerten, wie die finanziellen.
Elementarer Bildungsauftrag
Der bundesländerübergreifende BildungsRahmenPlan darf nicht zu einem hohlen Machwerk für ein „elementares Bildungsghetto“ verkommen, sondern als Basis für den gesamten Lebensweg aller Menschen Gültigkeit haben.
Gerade in Krisenzeiten mit hohen Arbeitslosenzahlen, sollte klar geworden sein: Materialismus ist nicht alles im Leben, es darf nicht alles (und jedes Lebewesen) den wirtschaftlichen Regeln unterworfen werden! Wir sollten doch endlich die Erkenntnis gewonnen haben, dass sich DIE WIRTSCHAFT AN DIE MENSCHEN ANZUPASSEN HAT UND NICHT UMGEKEHRT – das wäre die richtige Aufgabenstellung!