Ich könnte im Stehen schlafen, so müde bin ich; ich bin eigentlich nur noch im Zug, im Bett oder in der Arbeit.

Ich bin absolut am Limit.

Ich schleppe seit einem Monat eine Erkältung mit mir herum und kann mich nicht auskurieren. Auf meiner Station gibt es viele Kündigungen und extrem viele Krankenstände, die Leute sind einfach völlig erschöpft.

Alle sind überarbeitet und mit dem Arbeitspensum überfordert und dadurch haben wir auf der Station ein sehr schlechtes Klima, alle sind grantig. Ich verstehe die Jungen, die sagen:

Ich opfere meine Freizeit, mein Leben für diesen Job

und die das nicht mehr länger mitmachen wollen. Sag mir einen Beruf, wo ein Mensch 11,5 Stunden durcharbeiten muss, ohne Pause, ohne Essen, ohne Trinken.

Wenn PatientInnen so lange nichts zuführen, hängen wir sie an die Infusion, aber bei uns ist das ganz normal?

Diese Überlastung bekommen natürlich auch die PatientInnen zu spüren:

PatientInnen bekommen eine schlechte Diagnose, und sie beginnen, dir ihr Herz auszuschütten und du kannst nicht bei ihnen bleiben und ihnen zuhören, wie du es gerne tun würdest, weil irgendwo jemand läutet und du wegmusst, weil niemand anderer da ist; das ist einfach nur traurig.

Oder es läutet jemand, weil er Schmerzen hat, und du kannst ihm nichts rechtzeitig geben, weil du weißt, du hast so viel zu tun, du musst Prioritäten setzen, und der Patient bekommt dann erst nach 20 Minuten ein Schmerzmittel, nicht schon nach fünf.

Ich will das einfach nicht mehr, ich kann nicht mehr.

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