Und das, obwohl sie gerade erst im Entstehen ist.

Konkret geht es um die AssistenzpädagogInnen in der MA 10.

Den Beginn machten die beiden privaten Bildungs­anstalten für Kindergartenpädagogik Kenyongasse (Mater Salvatoris) und Hofzeile (Maria Regina) schon 2010 mit ihrem „Schul­versuch Bakip Neu“.

Dabei entstand u.a. ein dreijähriger Ausbildungsgang für pädagogische AssistentInnen.

Durch diese neuen Ausbildungsmodelle konnten einige Anliegen, die wir vom KIV-Kindergartenteam schon lange fordern, umgesetzt werden:

  • Kindergarten- und HortassistentInnen bekamen die Möglichkeit einer Zusatzqualifikation und damit Anerkennung für ihre geleistete Arbeit und ein eigenes, längst fälliges Berufsbild;
  • Qualifiziertes Personal für die Arbeit in den Gruppen
  • Niederschwelliger Zugang zum Beruf mit der Möglichkeit einer höheren Aus- und Weiterbildung bei entsprechender Eignung aufgrund einer Durchlässigkeit der verschiedenen Ausbildungsformen.

Der Nachteil dabei:

Da diese Berufsgruppe nur von den angegebenen Trägern angeboten wurde, konnten die „pädagogischen AssistentInnen“ auch nur dort ihre erworbenen Fähigkeiten entsprechend anbieten – bei der MA 10 z.B. hatten diese AbsolventInnen nur die Möglichkeit, als Kindergarten- und HortassistentInnen mit entsprechend niedrigem Gehalt (und keinem Berufsschutz, da kein Berufsbild) tätig zu werden.

Konzept für die MA 10

Umso erfreuter nahmen wir zur Kenntnis, dass auch unsere Abteilung dieses Modell aufgreifen wollte. Allerdings stellten sich rasch gravierende Auffassungsunterschiede heraus.

Während sich diverse Ausschüsse innerhalb der Personalvertretung damit grundsätzlich nicht beschäftigen wollten oder konnten („Gehören nicht in unsere Berufsgruppe“, „Wissen darüber zu wenig“, „Warten wir mal ab, was überhaupt kommen wird“), lag der Dienstgeberin das „Erfinden einer neuen Ausbildung und das Schaffen einer quasi neuen Schulform“ am Herzen. Es sollten keine „SchmalspurpädagogInnen“ entstehen, sondern eine zweite pädagogische Fachkraft, da „weniger Kinder in den Gruppen eine unrealistische Qualitätsdiskussion aufgrund demagogischer und finanzieller (also politischer) Entwicklungen sind“.

Laut mündlichen Informationen werden die pädagogischen AssistentInnen ausschließlich ZUSÄTZLICH zu den PädagogInnen eingesetzt, in den offiziellen Aussendungen der Abteilung wird allerdings nur von „NICHT GRUPPENFÜHREND“ berichtet. Das bedeutet erfahrungsgemäß in der Praxis, dass die Unterstützung dahin gehen wird, dass jene Zeiten, die nicht von der gruppenführenden PädagogIn abgedeckt sind, von der AssistenzpädagogIn wahrgenommen werden.

Weiterer Kritikpunkt ist – wie schon bei der Ausbildung der privaten Trägerinnen – dass diese Ausbildung derzeit nur in der MA 10 Gültigkeit hat.

Es sieht aus unserem Blickwinkel derzeit so aus, als würde damit lediglich eine kosmetische Verschönerung des akuten, gelebten Personalmangels bei RegelpädagogInnen stattfinden. Daran ändern auch Hochglanzpostillen über die plötzlich hochgelobten neuen ZusatzpädagogInnen nichts.

Beanstandungen über die Art der Kommunikation

Wenn dort davon geschrieben wird, dass „der vehemente Druck seitens der Gewerkschaft… zu einer Ausbildungsoffensive im Bereich der Erwachsenen-(weiter-)bildung (ge)führt… Mit Erfolg: Die Personalsituation verbessert sich allmählich.“, so fällt das unter die Kategorie „nona“, denn schließlich verpflichten sich die Menschen zu einer mehrjährigen Verweildauer in den Wiener Kindergärten!

Es geht auch nicht um das Beifall heischende Loben der abteilungseigenen Ausbildung im Vergleich zu anderen, vor allem, wenn dabei Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Und die Aussage bezüglich der Ausbildung „unserer“ derzeitigen AssistentInnen: „Hier konnten wir die Dienstgeberin davon überzeugen, nicht auf eine Einreihung in 3P zu bestehen.“ ist schlichtweg so nicht richtig, denn in den offiziellen Bewerbungskriterien für eine interne Bewerbung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Änderung erfolgt. Ob die Dienstgeberin in Einzelfällen oder bei einer möglicherweise geringen Anzahl an BewerberInnen Ausnahmen gestattet, ist nämlich leider nicht generell als  Erfolg der Gewerkschaft zu interpretieren, auch wenn es in der Zeitung „Teamwork“ der HG1 steht. Diese Aussage führt zu Missverständnissen und falschen Annahmen. Verärgerte KollegInnen haben sich bereits darüber beschwert, dass sie sich verkauft fühlen. Bedauerlich, denn so war es ganz sicher nicht von den AutorInnen des Artikels gemeint.

Was wir nach wie vor brauchen, ist eine gesetzliche Verankerung des Berufs der Kindergarten- und HortassistentInnen, eine den Anforderungen (und auch den tatsächlich erbrachten Leistungen) entsprechende Bezahlung und qualitativ wertvolle Fort- und Weiterbildung aller Assistentinnen.

Erst wenn die Menschen vor Ort die nötige Anerkennung und Unterstützung, sowie unabdingbare personelle und räumliche Ressourcen erfüllt bekommen, macht es Sinn, sich für weitere Berufsgruppen einzusetzen. Und das ist kein jammern ohne Wunsch nach Veränderung, sondern ein realistischer Blick auf Bedürfnisse hinter einer heilen Fassade!

Doch wir bleiben dran.

Unsere nächsten Schritte werden sein, Informationen über die Schaffung einer anerkannten Berufsgruppe einzuholen und die Ausbildungs-Kkooperation von Kindegartenassistentin, Heimhilfe und Wirtschafts­helferin in Wohngemeinschaften anzugehen. Wir geben uns nicht mit der derzeitigen Situation zufrieden.

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