Der Dienst­stellen­ausschuss „Wiener Kinder­gärten“ nimmt zur bevor­stehenden Neuerung des Besoldungs- und Dienst­ordnungs­systems Stellung.

Die Besoldung neu kommt auf uns zu. Neben einem Wust an schönen Schlagwörtern, wie Leistung, Qualität, Vereinfachung, Transparenz, Gendergerecht und funktionsbezogene Entlohnung, bringt sie uns allen Neuerungen (auch Altbediensteten) und Nebenwirkungen, die aus ArbeitnehmerInnensicht durchaus kritisch zu betrachten sind.

Nach ersten Informationen (Dienststellenausschuss Anfang Februar) hat die beauftragte Firma CSF bereits anhand von unzureichenden Stellenbeschreibungen Bewertungen vorgenommen. Das war mehr als eine Überraschung, da zugesagt wurde, dass die örtliche Personalvertretung/Gewerkschaft als auch Abteilungsleitung positiv mitgestalten können.

Momentan sieht es nicht optimal für die Personalgruppen in den Kindergärten aus. Schmissig könnte von einem Lohndumping  für die nächsten 46 Jahre geredet werden. Die angepeilten Veränderungen für AssistentInnen (Schaffung eines Berufsbildes und Ausbildung für pädagogische AssistentInnen) wurde durch eine neue 3jährige Ausbildung als AssistenzpädagogInnen ausgetauscht.

Alles in allem eine mehr als unzufrieden stellende Situation mit Gefahrenpotential.

Deshalb hat sich der Dienststellenausschuss zu folgenden Schreiben überfraktionell ermächtigt:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Der Dienststellenausschuss 120 – Wiener Kindergärten nimmt zur bevorstehenden
Neuerung des Besoldungs- und Dienstordnungssystems für zukünftige
Mitarbeiter/innen der MA 10 ab 2017 Stellung:

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die mitgestaltende Einbeziehung des örtlichen Kollegialorgans und der örtlichen Gewerkschaftsvertretung vorab nicht in dem von uns erwarteten Ausmaß gegeben war.

Die Personalvertreter/innen und Gewerkschafter/innen konnten zwar bei den Präsentationstagen Veränderungen im Sinne der Arbeitnehmer/innen einbringen. Unsere gemeinsam formulierten Änderungswünsche wurden unter Vorbehalt angenommen.

Die Transparenz bezüglich der bereits von der Beratungsfirma CFS Consulting entwickelten Laufbahnen ist unserer Meinung nach unzureichend. Eine moderne, soziale und demokratische Zusammenarbeit stellen wir uns anders vor.
Wer und wie die Bewertung der Dienstposten mit Hilfe der Stellenbeschreibungen und einem Computermodul namens HR 360 getätigt hat, ist nicht nachvollziehbar und offensichtlich ein gut gehütetes Geheimnis.

Durch die fehlende Transparenz und mangelnde demokratische Kommunikation fühlen wir uns instrumentalisiert und können unsere Mitwirkungsrechte nur eingeschränkt wahrnehmen.

Nachdem es sich um umfassende Veränderungen für die nächsten Jahrzehnte handelt und sowohl die Gewerkschaft als auch die Personalvertretung zukunftssichernd im Sinne aller Arbeitnehmer/innen im elementaren Bildungsbereiches handelt, fordern wir vehement eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation.

Selbstverständlich sind wir zu klärenden Gesprächen und transparenten und fairen Lösungsschritten bereit und verbleiben in Erwartung einer Kontaktaufnahme.

Für den Dienststellenausschuss 120 – Wiener Kindergärten
Ursula Brandner

Wien, am 23.2.2015 Vorsitzende

Dieses Schreiben wird von den Fraktionen ARGE, KIV, So Fair, FSG des Dienststellen-ausschusses 120 – Wiener Kindergärten inhaltlich voll mitgetragen.

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