Stadträtin Frauenberger ist federführend bei den ­Verhandlungen rund um das neue Dienstrecht und die neue Besoldung.

Sandra Frauenberger ist Stadträtin für Frauen, Bildung, Integration, Jugend & Personal

Wird sie den Spagat zwischen Frauen­interessen und objektivierbaren Verschlechterungen für die Bediensteten schaffen? Und wie glaubhaft wird ihr ­politisches Frauenengagement in Zukunft sein?

Sandra Frauenberger sagt selbst von sich:

„Ich bin leidenschaftliche Politikerin und durch mein lang­jähriges frauenpolitisches Engagement und meine Verbundenheit mit der Gewerkschaftsbewegung geprägt. Gleichstellung und Chancengleichheit für alle Menschen sind meine zentralen Ziele.“

Wie soll das mit folgenden geplanten Veränderungen aber funktionieren?

  • Zwei neue Gehaltschemata
    (ein allgemeines und eines für Gesundheitsberufe) – Anzahl der Gehaltssprünge reduziert und Wartezeit von zwei auf bis zu fünf Jahre ausgedehnt
  • Mindestgehalt künftig 1590 Euro brutto
  • Sonderverträge auch weiterhin
  • Zeitbezogene Nebengebühren sollen bleiben (Mehrdienstleistungsver­gütung, Nachtdienstzulage, Sonn- und Feiertagszuschläge)
  • Streichen der pauschalierten Leistungszulagen
  • Verlängerung der befristeten Dienstverhältnisse auf 5 Jahre
  • Automatisches Ende des Dienst­verhältnisses bei einjähriger Dienstunfähigkeit
  • Abordnungen sollen mit Einschränkungen noch bleiben
  • Veränderungen Urlaub:
    keine 7. Urlaubswoche mehr, Samstagsregelung bei Feiertagen fällt, die 7 zusätzliche Urlaubstage der PädagogInnen in der MA 10 werden ­gestrichen, Karenzurlaub wird merklich reduziert – soll auch künftig im Falle von Betreuung von Kindern sein
  • Anrechnung des Karenzurlaubes für Dienstzeit und damit Vorrückung wird gestrichen
  • Negative Beurteilung wirkt sich auf Besoldung aus – Grundgehalt wird gekürzt
  • Kinderzulage wird gestrichen
  • Dienstjubiläen werden umgestaltet – Vordienstzeiten werden nicht mehr berücksichtigt
  • Streichung des Pragmatikums
  • Streichung der Treueentschädigung
  • Bearbeitung der Begrifflichkeiten Versetzung, Dienstzuteilung und Verwendungsänderung
  • Entgeltfortzahlungsfristen verkürzen

Natürlich werden auch alle männlichen Kollegen davon betroffen sein.

Doch es ist kein Geheimnis, dass bei der Stadt Wien mehr Frauen als Männer ­arbeiten. Frauen haben oftmals Jobs, welche sogenannte frauendominierte Berufe sind und weder gesellschaftlich hoch angesehen noch entsprechend bezahlt werden. Und nach wie vor ist die Zahl der AlleinerzieherInnen im Steigen.

Fazit: Frauen sind von dienstrechtlichen und besoldungsrechtlichen Veränderungen stärker betroffen als ihre männlichen Kollegen bei der Stadt. Damit entfernen wir uns wohl von selbst­bestimmt und ­unabhängig.

Sandra Frauenberger:

„Ich arbeite dafür, dass Frauen in Wien ­sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können. Sicher zu leben bedeutet nicht nur in sozialer Sicherheit, sondern auch sicher vor Gewalt leben zu können. Deshalb gibt es in Wien ein dichtes ­Gewalt­schutznetz, das Gewaltopfern Schutz und Hilfe bietet. Ich stehe für ­Empowerment von Frauen am Arbeitsmarkt, denn nur ein eigenes, Existenz ­sicherndes Einkommen ermöglicht ein ­unabhängiges Leben. Um die Einkommensschere zu schließen und bei der ­Entlohnung für mehr Transparenz zu ­sorgen, setze ich mich für die Offenlegung der Gehälter ein. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass an Quoten kein Weg ­vorbeiführt.

Solange Frauen weniger verdienen, ­solange Macht- und Führungspositionen fast ausschließlich in Männerhand sind, brauchen wir verbindliche Quoten: in ­politischen Gremien und Institutionen ­genauso wie in Aufsichtsräten.“

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