Über 9200 Menschen für die frühe und außerschulische Bildung und Entwicklungsbegleitung sind wir. Es ist eine große Führungsaufgabe, zu erreichen, dass diese hingebungsvollen Menschen auch wieder ein Wir-Gefühl wahrnehmen und das auch in der Öffentlichkeit sichtbar wird. Endlich die verdiente Achtung und den wertschätzenden Respekt zu bekommen – das muss das Ziel und die Normalität im Alltag sein.
Die Aufgabenbereiche, welche wir im elementarpädagogischen Bereich bewältigen müssen, werden von Jahr zu Jahr umfassender
Neben der Individuellen Bildungsbegleitung, frühen sprachlichen Förderung, sensibler Beobachtung der kindlichen Entwicklung, der Bildungspartnerschaften mit Eltern, der Teamarbeit, in Führungsposition selbstverständlich Managementaufgaben… soll vermehrt Inklusion und Integration im Sinne des Zusammenführens unterschiedlicher Bedürfnisse und Kulturen täglich gelebt werden.
Dies erfordert von uns Mitarbeiter*innen – über alle Berufsgruppen hinaus – breit gestreutes Wissen und ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit, Empathie und umfassenden Arbeitseinsatz – gefühlt rund um die Uhr!
Der wachsende Fachkräftemangel und die tägliche Überbelastung haben uns in den letzten Jahren in eine äußerst bedenkliche Situation gebracht
Schon längst ist es nicht mehr damit abgetan, früher in den Dienst zu kommen oder einfach länger zu bleiben. Fast täglich ändern sich die Dienstpläne und damit gibt es keine klare Freizeitplanung oder gezielte Erholungsphasen. Krank in den Dienst gehen, um für die Kinder und die Kolleg*innen da zu sein, ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Nur zu oft bezahlen die Mitarbeiter*innen für diesen Einsatz einen sehr hohen Preis – seelische Überlastungssyndrome, Burn out, Depressionen oder schwerwiegende Erkrankungen des Stützapparates etc.
Bereits im Jahre 2015 zeigten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kinderrechte und Elternbildung (IKEB) und dem Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien auf, welche Herausforderungen im beruflichen Alltag aus Sicht von Pädagog*innen und Assistent*innen vorherrschende Bedingungen sind (Lärm, Gruppengröße, Personalmangel, erhöhter Zeitdruck, Krankenstände, Arbeitsdichte, Stressbelastungen, körperliche Arbeitsbedingungen, Rolle und Aufgaben als Führungsposition, gesellschaftliche Anerkennung, unzureichende Wertschätzung des Berufs).
Die Empfehlung dringend notwendiger Änderungen wurde dokumentiert, präsentiert und gefühlt archiviert – also das Wissen darum ist vorhanden, jedoch die Bereitschaft zu Veränderungen ein halbherziges und politisches nicht umsetzbares Projekt.
Das Kindergartenmagazin zum Download:
Kindergartenaussendung Jänner 2025