Im April gab Personalchefin Martina Schmied dem Wirtschafts­magazin „trend“ ein Interview.

Ihr Vorhaben:

65. 000 MitarbeiterInnen der Stadt Wien auf „Vordermann“ bringen.

Die Verhandlungen über die Reform des Dienstrechts will sie mit Start-up-Spirit würzen.

Die Verhandlungen werden wie immer hinter verschlossenen Türen laufen, da die MitarbeiterInnen nicht belastet werden sollen und die Sozialpartner schon das „Beste“ für alle vereinbaren werden.

Die Entwicklungen der letzten Jahre lassen nichts „Gutes“ erwarten. Eine Kommune, welche finanziell mit dem Rücken zur Wand steht, eine Personalchefin, die viel mehr Flexibilität verlangt, und eine Gewerkschaft, die sich im Sinne der ArbeitnehmerInnen stärker als je zu vor auf ihre Grundfesten besinnen muss.

Zur Vorgeschichte:

Seit etlichen Jahren wird über eine nachhaltige Dienstrechtsreform gesprochen. Diese soll nicht nur künftige MitarbeiterInnen mit einem neuen Besoldungsschema zur Stadt Wien locken, sondern auch gewachsene Strukturen erneuern und die derzeitigen Bediensteten von Zulagen und Nebengebühren „befreien“ und auch erworbene Rechte zurechtstutzen. Schließlich und endlich soll aufgeräumt werden mit sogenannten Vorteilen der Bediensteten der Stadt Wien.

Personalchefin Martina Schmied positioniert sich hier ganz eindeutig.

Sie will:

  • coole Arbeitsbedingungen,
  • höheres Tempo,
  • mehr Projektarbeitszeiten,
  • flexiblere Arbeitszeiten

– sie will Gründergeist für die als träge geltende Verwaltung Wiens.

Ganz nebenbei stellt sie fest, dass sich die Stadt die KundInnen nicht aussuchen kann und bei den MitarbeiterInnen sei man auch nicht so flexibel wie gewünscht. Besonders liegen ihr Partnerschaften mit Privatunternehmen am Herzen.Der Wunsch der Dienstgeberin als auch der Stadtregierung ist ein zügiger Verhandlungsverlauf.

Der Traum der Verantwortlichen soll bereits 2017 wahr werden und lässt vermuten, dass eigentlich schon alles vorbereitet in irgendwelchen Schubladen liegt. Also sind die Verhandlungen mit der Gewerkschaft eher Kosmetik.

Was so geplant ist:

  • Zwei neue Gehaltsschemata (ein allgemeines und eines für Gesundheitsberufe) – Anzahl der Gehaltssprünge reduziert und Wartezeit von zwei auf bis zu fünf Jahre ausgedehnt
  • Mindestgehalt zukünftig 1590 Euro brutto
  • Schul- und Ausbildungszeiten sollen zukünftig im Gehalt inkludiert sein
  • Sonderverträge wird es auch weiterhin geben
  • Zeitbezogene Nebengebühren bleiben (Mehrdienstleistungsvergütung, Nachtdienstzulage, Sonn- und Feiertagszuschläge)
  • Pauschalierte Leistungszulagen werden gestrichen
  • Verlängerung auf befristete Dienstverhältnisse auf 5 Jahre
  • Automatisches Ende des Dienstverhältnisses bei einjähriger Dienstunfähigkeit
  • Abordnungen sollen mit Einschränkungen noch bleiben
  • Veränderungen Urlaub: keine 7. Urlaubswoche mehr, Samstagsregelung bei Feiertagen fällt, 7 zusätzliche Urlaubstage der PädagogInnen in der MA 10 werden gestrichen, Karenzurlaub wird merklich reduziert – soll auch künftig im Falle von Betreuung von Kindern sein
  • Anrechnung des Karenzurlaubes für Dienstzeit und damit Vorrückung wird gestrichen
  • Negative Beurteilung wirkt sich auf Besoldung aus – wird gekürzt
  • Kinderzulage wird gestrichen
  • Dienstjubiläen werden umgestaltet – Vordienstzeiten werden nicht mehr berücksichtigt
  • Streichung des Pragmatikums
  • Streichung der Treueentschädigung
  • Bearbeitung der Begrifflichkeiten Versetzung, Dienstzuteilung und Verwendungsänderung
  • Entgeltfortzahlungsfristen verkürzen

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