Individuelle Entwicklungsbegleitung ist eine Leitlinie der pädagogischen Arbeit geworden. Heilpädagogik und Integration sind eine langgelebte Praxis. Die Inklusion hingegen bei uns nur ein lang gepflegtes Gedankenspiel.

Die viel zu hohe Zahl von Kindern auf eine einzelne pädagogische Fachkraft, die täglich die Verantwortung auf allen Entwicklungsebenen zu tragen hat, hat mit individueller Begleitung wenig zu tun. Von Kriterien wie Entwicklungsstand und äußeren Einflüssen ist hier ja noch nicht geredet. Täglich sind wir vorrangig am Deeskalieren auf verschiedenen und oft auf mehreren Ebenen gleichzeitig.

Kräftige Schlagworte haben Konsequenzen für die täglichen Herausforderungen. In unserem Ideal haben wir Zeit und Ressourcen für:

  • Individuelle Entwicklungsbegleitung würde ständig balanciertes Leiten und wieder Raum Geben bedeuten, am besten für jeden wie er es braucht,
  • Kinderschutz und Aufsichtspflicht verlangte die Wahrung gesetzlicher Normen,
  • Emotionale Stabilität bräuchte viel Empathie und oft feinfühlige Krisenintervention,
  • Soziale Kompetenz/Interaktion ist kein einzelnes Gen. Für sie würden Lernfelder in verschiedenen Kontexten eröffnet u. begleitet,
  • Inklusive- bzw. Sonder- / Heilpädagogik sollte zum Aufholen, Wachsen und Teilhaben führen, wenn sie denn noch jemand umsetzen könnte….

Tja, nicht mit dem Erwachsenen-Kind-Schlüssel in den Gruppenformen der MA10.

Inklusion? Nicht bei dem Erwachsenen-Kind-Schlüssel

Hier sieht es eher nach dem Abwenden von Gefahren als dem Ermöglichen einer freien Bildungslaufbahn aus. Denn:

  • Pädagogik ist Beziehungsarbeit und die braucht Zeit
  • Jedes Bedürfnis braucht die entsprechende Antwort und die braucht Zeit
  • Freiräume und Zuwendung wirken gezielt im genau richtigen Moment
  • Vertrauen gehört zur Emotionalität und auch zur Bildungspartnerschaft, das entsteht nicht durch flüchtigen Kontakt

Besonderen Bedürfnissen von Kindern gerecht zu werden, ist eine Verantwortung, die nicht nur ernst zu nehmen ist, weil es gut klingt, sondern auch nur dort stattfinden kann, wo genug Zeit da ist, um auf das Kind einzugehen. Das braucht einen deutlich geringeren Erwachsenen-Kind-Schlüssel.

Dann wird Inklusion vielleicht auch vom Gedankenspiel in die Umsetzung finden.

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