KIV/UG fordert Bürgermeister Michael Häupl in offenem Brief auf, von Ausgliederungen abzusehen.

Wien (OTS) – Wider besseren Wissens hinsichtlich Qualität und optimaler Versorgung und entgegen den Zielen des Wiener Abfallvermeidungsplans sollen die Wiener Spitalsküchen ausgelagert werden, kritisiert die KIV/UG – Konsequente Interessensvertretung, die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft younion. Biju Onatt, Personalvertreter der KIV/UG im SMZ Ost:

„Die geplante Auslagerung der Essensversorgung der KAV-Krankenhäuser ist ein massiver Angriff auf das Wohl der PatientInnen, der MitarbeiterInnen, langfristig aber auch auf die BürgerInnen und SteuerzahlerInnen.“

Warum wird ein bewährtes System aufgegeben?

Das Wiener Gesundheitssystem zeichnet sich nicht nur durch eine umfassende medizinische und pflegerische Versorgung von kranken Menschen aus, sondern auch durch eine gezielte, ausgewogene und im Bedarfsfall spezifische Essensversorgung, so der Personalvertreter.

Onatt: „Die bisherigen Eigenleistungen in den Spitalsküchen haben sich sowohl hinsichtlich Qualität als auch Umweltfreundlichkeit als gute Lösung erwiesen, da ein Schwerpunkt auf lokale Produkte, 30% Bio-Lebensmittel, kurze Transportwege und die täglich frische Zubereitung gesetzt wurde.“

Auslagerung der Küchen gefährdet Qualität der Versorgung

Silvia Tauchner, Personalvertreterin der KIV/UG im SMZ-Süd, warnt davor, dass durch die vielen verschiedenen Stationen und Faktoren bei der Anlieferung und Lagerung extern gekochter Speisen akute Krisenfälle bei der Versorgung der PatientInnen drohen könnten, etwa durch technische Ausfälle der Kühl- und Wärmesysteme, verunreinigte Speisen, Transportprobleme.

„Außerdem wird die Qualität der Speisen enorm leiden, da gekochtes Essen erst gekühlt und dann bei den PatientInnen wieder aufgewärmt werden muss“, befürchtet Tauchner.

Die Umweltbelastung durch den Transport, die Tiefkühl- und Wärmeanlagen sowie die Bereitstellung von Lagerraum und technischen Geräten kann am Ende des Tages keine Kostenersparnis zum bestehenden System bringen, befürchten die KIV/UG-PersonalvertreterInnen. Ebenfalls wären Qualität und Regionalität der Lebensmittel nicht mehr unmittelbar überprüfbar. Bisherige Standards würden dem Profit der Fremdfirmen untergeordnet werden.

Arbeitsplatzvernichtung droht

Ein weiteres großes Problem bei einer Auslagerung der Krankenhausküchen ist die drohende Arbeitsplatzvernichtung für 800 Betroffene in Wien.

„Eine Auslagerung würde bedeuten, dass Zulieferfirmen – gemessen an ihrem Marktpreis – das Rennen machen. Die Aufbereitung der Speisen im jeweiligen Krankenhaus ist dann nur mehr Arbeit einiger weniger MitarbeiterInnen zugewiesen vor Ort.“

KIV/UG fordert Auslagerungsstopp!

Es sei absehbar, so die PersonalvertreterInnen der Konsequenten Interessenvertretung (KIV/UG) im KAV, dass die Auslagerung der Spitalsküchen scheitern werde. Die Verantwortung dafür liege beim Management des KAV und der Politik. Die mit der Ausgliederung gefährdete Qualität der Essensversorgung zulasten der PatientInnen des KAV könne so jedenfalls nicht akzeptiert werden.

Die KIV ruft daher den Bürgermeister und die Gesundheits­stadträtin als BürgerInnen, als Bedienstete und als Interessen­vertreterInnen auf auf, im Sinne optimalen Versorgung und der Lebensqualität der Wiener Bevölkerung dieses Vorhaben sofort zu stoppen!

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