Was Grüne und SPÖ meinen.

Grüne:

Zu Beginn der Frauenrechtsbewegung haben Frauen für ihr politisches Mitspracherecht gekämpft, später waren es Themen wie Abtreibung, für die sie auf die Straße gingen. Wofür gilt es heute zu kämpfen?

Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist immer noch zu erkämpfen. Und obwohl Frauen deutlich besser gebildet sind als früher, sind Führungspositionen immer noch vorwiegend männlich besetzt. Nicht einmal ein Drittel der Nationalratsabgeordneten sind Frauen. Wir brauchen Gewaltschutzzentren, Notwohnungen sowie Frauen- und Mädchenberatungsstellen. Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen. Und wie man angesichts der Debatte um das Sexualstrafrecht sieht, sehen manche Männer sexuelle Belästigung immer noch als Kavaliersdelikt an. Das ist jenseitig!

Hat ein Mädchen 2015 in Österreich die gleichen Zukunftschancen wie ein Bub?

Ich würde mir das sehr wünschen, aber leider ist dem nicht so. Obwohl die Frauenbewegung sehr erfolgreich ist, sind vollkommene Chancengleichheit oder gleicher Lohn für gleiche Arbeit immer noch hart zu erkämpfen.

Im Bildungsbereich haben Mädchen bereits aufgeholt. Am Arbeitsmarkt, bei der Karriere oder im Geldbeutel sieht das noch anders aus. Wie schaut Gleichstellung in zehn Jahren aus?

Frauen und Männer werden sich partnerschaftlich die Kindererziehung gerecht aufteilen, Frauen werden gleich viel verdienen wie Männer, im Parlament und in Führungsetagen sitzen so viele Frauen wie Männer, und Gewalt gegen Frauen sowie sexuelle Belästigung gibt es kaum noch. Das ist die Vision. Vermutlich werden wir aber länger als zehn Jahre brauchen, um sie zu verwirklichen.

SPÖ:

Gleiche Rechte für alle – was selbstverständlich klingt, ist ein harter Kampf, der bei der Gleichstellung der Frauen bis heute andauert. Nirgendwo in Österreich ist die Gleichberechtigung weiter vorangeschritten als in Wien. Spezielle Weiterbildungsmaßnahmen, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Ganztagsschulen und Gratiskindergärten, die Unterstützung alleinerziehender Mütter und ein umfassendes Gewaltschutznetz sprechen für eine sozial¬demokratische Frauenpolitik.

Eine gute Gesellschaft ist eine Gesellschaft der Geschlechter auf Augenhöhe.

Gerade in Ländern, wo Frauen unterdrückt werden, sehen wir, wie viele Talente verloren gehen, wie wenig Frauen dort für die Gesellschaft beitragen können, wie sehr diese Gesellschaften unter dieser Ausgrenzung leiden und sich nicht weiterentwickeln. Eine Gesellschaft der Geschlechter auf Augenhöhe ist für uns SozialdemokratInnen eine, in der der Mann auch gerne sein Kind miterziehen möchte, in der beide Elternteile ihre Träume verwirklichen können und nicht die Hauptlast auf den Schultern einer Person liegt. Eine Gesellschaft auf Augenhöhe gibt Frauen und Männern die gleichen Chancen, schützt vor Unrecht und Gewalt und zeigt Frauen, dass sie dasselbe schaffen können wie die Männer.

Nicht Unterdrückung, Konkurrenz und Gegeneinander, sondern die gegenseitige Unterstützung macht eine sozialdemokratische Gesellschaft aus.

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