Für ÄrztInnen, Pflegepersonal und andere Bedienstete.

Überlastungsanzeige

Die Überlastungsanzeige erzeugt, da sie ein starkes Mittel ist, immer relativ große Aufmerksamkeit bei der Dienstgeberin. Durch sie können fahrlässige Arbeitsbedingungen, die unter Umständen zu einer Gefährdung des Personals oder der PatientInnen führen können, direkt aufgezeigt werden.

Weitere Informationen zur Überlastungsanzeige

Wiener Pflege- und PatientInnen-Anwaltschaft

Die PatientInnen-Anwaltschaft ist eine unabhängige Stelle, die sich ebenfalls Beschwerden annimmt und diese objektiv untersucht.

Alle telefonisch oder per Post eingehenden Beschwerden und Berichte können dabei auch anonym bleiben. Bei besonderer Gefährdung der Pflegepersonen und / oder der PatientInnen kommt auch jemand von der Pflege-Anwaltschaft direkt vorbei, um die Situation zu begutachten.

Kontaktieren kann man die Pflegeanwaltschaft entweder

  • telefonisch Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter (+43 1) 587 12 04,
  • über E-Mail,
  • über ein eigenes Onlineformular
  • oder persönlich in der Schönbrunner Straße 108, 1050 Wien.

Weitere Details

Personalvertretung

Kontaktieren Sie auch Ihre örtliche Personalvertretung, die Ihnen in den meisten Fällen weiterhelfen kann.

Organisierte Protestaktionen unter Einbeziehung der PatientInnen

Europaweit gibt es immer wieder öffentliche Protestaktionen des Krankenhauspersonals, um die Arbeitssituation der Beschäftigten zu verbessern. Dass hier durchaus auch auf „das Undenkbare“, nämlich auf Streiks, zurückgegriffen werden kann, zeigen zum Beispiel die Arbeitskämpfe an der Berliner Charité im Jahr 2011 und in Polen 1999.

In der Berliner Charité wurde insgesamt 89 Tage lang für Gehaltserhöhungen gestreikt und dabei ein enormer Druck auf die Arbeitgeberseite aufgebaut. Bei Vollstreiks wurden von den 70 OP-Sälen mehr als 60 gesperrt, die Radiologie arbeitete im Notdienst und die Diagnostik in Rufbereitschaft. Ungefähr ein Drittel der Gesamtbettenanzahl, also über 400 Betten, wurden bestreikt, einige Stationen komplett geschlossen, andere auf Nachtdienstniveau weitergeführt. Das Pflegepersonal verweigerte von der Ärzteschaft übernommene Tätigkeiten und die Zahl der bestreikten Betten stieg täglich an. Die Arbeitgeber­seite bezifferte den finanziellen Verlust pro Tag mit einer Million Euro. Begleitet wurden die Streiks von einem sehr aktiven Solidaritätskomitee, Flashmobs, aufsehenerregenden Demos und anderen Aktionen.

Auch in Polen stellten sich die Hebammen und Kranken­schwestern 1999 auf die Füße, um in siebenwöchigen Aktionen Gehaltserhöhungen zu erreichen. Die Aktionen begannen mit Besetzungen des Arbeitsministeriums, bei denen auch ein Hungerstreik ausgerufen wurde. Schließlich wurden auch landesweit Straßenblockaden errichtet, Krankenkassen und lokale Ämter besetzt und zwei Großdemonstrationen organisiert, wobei keinen einzigen Tag die Arbeit in den Spitälern niedergelegt wurde, wodurch die solidarische Unterstützung der Bevölkerung sichergestellt wurde.

Beide Beispiele zeigen, wie wirksamer Protest funktionieren kann. Dazu muss einerseits die Öffentlichkeit massiv einbezogen und PatientInnen als PartnerInnen der Auseinandersetzung um die Verteilung öffentlicher Ressourcen gesehen und ins Boot geholt werden. Arbeitskämpfe im öffentlichen Raum sind naturgemäß öffentlichkeitswirksamer.

Aktionen sollten auch immer die Produktionsmacht eines Krankenhauses geltend machen, indem sie maximal „geschäfts­schädigend“ und gleichzeitig minimal patientInnenschädigend ausgerichtet sind.

Erfolgreiche Arbeitskämpfe müssen auch versuchen, die Solidarität zwischen den verschiedenen Berufsgruppen im Krankenhaus (wieder)herzustellen und alle Tätigen mit einzubeziehen – schließlich muss sich auch bei der Arbeit jede Gruppe auf die anderen Gruppen verlassen können.

Auch ein hohes Maß an Selbstorganisierung und kollektiver Entscheidungsfindung ist für erfolgreiche Protestaktionen wichtig. Allgemein gilt es hierzu langfristig Strukturen zu schaffen und aufrecht zu erhalten.

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