„Die TITANIC sinkt in Panik“ – so hat es schon Falco gesungen. 110 Jahre ist der Untergang der Titanic her. Große Hoffnungen, Chancen, Träume und Ziele sind mit ihr gesunken, weil der Druck von politischen und gesellschaftlichen Erwartungen so hoch war, dass die Realität und die Praxis dahinter verschwanden, bis es zur bekannten Kollision mit dem Eisberg kam.

Seit Jahren wächst der Eisberg, auf den die MA10 zusteuert. Der Personalstand sinkt, während die Herausforderungen in der Führung, pädagogischen Arbeit, Reinigung und ambulanten/standortgebundenen sonderpädagogischen, therapeutischen und psychologischen Begleitung wachsen. Der Eisberg ist bekanntlich unter der Wasseroberfläche am gefährlichsten. Und dort ist er in unserer Abteilung bedrohlich groß und unsichtbar für viele Bildungspartner*innen und scheinbar auch für die Politik.

Kein Wunder, dass Bildungspartner*innen massiv reagieren und das Geschehen dann interpretieren, wenn es zu einem Aufbrechen der Heilen-Welt-Fassade kommt.

Das neueste Leck im Rumpf der MA10 ist groß und die Kollision und alles danach wurde ausreichend medial präsentiert.

Führung ist aktuell bestimmt eine enorme Herausforderung, wenn die Verantwortung für die Mitarbeiter*innen, die Abteilung und die Außenwirkung im Vordergrund steht.

Wer der Dienstgeberin den Rücken kehrt, geht nicht nur des Geldes wegen. Verunsicherte und enttäuschte Mitarbeiter*innen verlassen zunehmend die Abteilung und vermissen Rückhalt und ein Leitbild mit qualifizierten Zielen und Konzepten.

MA10: Flucht von der Titanic

MA10: Flucht von der Titanic

MA10: Was braucht es für einen neuen, sicheren Kurs?

  • Perspektiven und Sicherung des vorhandenen Potentials durch niederschwellige Entlastungsmöglichkeiten des geschwächten Personals: Supervision, Coaching und psychosoziale Angebote, bis hin zu einem erleichterten Zugang zu Zeiten für Physio- oder physikalische Therapien, etc…. Auch das Fortbildungsangebot braucht dringend ein Update und den Transfer in die heutige Zeit und einen diensttauglicheren Zugang.
  • Führung leben dürfen: Führungskräfte kennen ihre Standorte und brauchen auch den Raum, diese den Anforderungen der Gegebenheiten gemäß gestalten zu können. Evaluierte und adäquate Führungsausbildung, moderne pädagogische Leitlinien, klare Unternehmenswerte, transparente und kurze Kommunikationswege und tragfähige AGBs wären hilfreich und würden eine Identifikation mit der Abteilung ermöglichen.
  • Die Mitarbeiter*innen und ihre Führungskräfte könnten vieles aus dem Alltag berichten. Ja, das hört sich manchmal viel an, aber nur weil uns das Wasser schon lange bis zum Hals steht. Warum ist die Wirkung von ungelösten Problemen so viel stärker, wenn sie durch Kund*innen oder Medienvertreter*innen aufgegriffen, gedeutet und verwendet werden? Woran sollten aktuell Mitarbeiter*innen den Rückhalt und den Handlungsplan der Abteilung erkennen?
  • Konstruktive Kritik statt Rotstift und Misstrauen
  • Empathie ist ein Grundpfeiler der pädagogischen Arbeit und muss auch von den Schreibtischen der Entscheidungsträger*innen spürbar sein. Führung ist auch Beziehungsarbeit.
  • Anklagen sind laut, Entschuldigungen bitte in Zukunft auch. Verdächtigt und nicht rehabilitiert ist ein prägender Vertrauensbruch, auch für jene, die das am Rand miterleben.
  • Fast 9000 Menschen für die frühe und außerschulische Bildung und Entwicklungsbegleitung sind wir. Es ist eine große Führungsaufgabe, zu erreichen, dass diese hingebungsvollen Menschen auch wieder ein Wir-Gefühl wahrnehmen und das auch in der Öffentlichkeit sichtbar wird und endlich den verdienten Respekt bekommt.
  • Ungewissheit schwächt die Organisation. Nahbare Führung und klar kommunizierte Schritte zum Ziel unter Berücksichtigung der Realität im Alltag. Es braucht sichtbaren und spürbaren Schutz und Anerkennung über das gesprochene/geschriebene Wort.
  • Hat es vorausschauende Planung – inklusive „Plan B“ – in der Abteilung je gegeben? Das kann ich nicht beantworten. Wie wichtig vorausschauende Planung schon vor Jahren gewesen wäre? Offenbar sehr, denn sonst wäre die Lage in der Abteilung eine andere. Die Glaskugel wird nicht helfen in dieser weiteren Herausforderung auf dem neuen Kurs. Was hilft: Entwicklungen frühzeitig wahrnehmen, direkt über die Lage informiert sein und die Realität an den Standorten kennen.
  • Mitarbeiter*innen wollen ernst genommen werden.
  • Familie (und das sind nicht nur Menschen mit Kindern), Freizeitausgleich und Beruf brauchen Vereinbarkeit und Regelmäßigkeit. Dienstplansicherheit schafft dafür Raum und Erholungsphasen erhalten die Leistungsfähigkeit.
  • Konfliktmanagement, besonders in Beschwerdefällen, fehlt und ist ein Qualitätssicherungsmerkmal nach innen und nach außen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen