Ideen zur Strukturreform WiSTA.

Seit vor drei Wochen der sensationelle Wiener Strukturreform- und Ausgaben-Lenkungsausschusses (WiStA) für das „alles wird gegen den Strich gebürstet“- Sparprogramm ins Leben gerufen wurde, ist einiges passiert. Hechtners und Brauners Ankündigungen sind sogleich Taten gefolgt.

Der Magistrat besteht bekanntlich aus dem Bürgermeister, den amtsführenden Stadträtinnen und amtsführenden Stadträten, dem Magistratsdirektor und den erforderlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese „erforderlichen“ MitarbeiterInnen wurden aufgerufen, unter dem Titel BVW Ideenplattform – „Wiener Struktur- und Ausgabereform – pack ma’s an!“ Beiträge zu liefern. Die erforderlichen MitarbeiterInnen sind der Aufforderung, Einsparungs- und Strukturverbesserungsvorschläge zu übermitteln, mehr als dienstbeflissen nachgekommen. Hunderte Vorschläge wurden online eingebracht und können von allen Bediensteten nachgelesen werden.

Erstaunlich, womit sich unsere Kolleginnen und Kollegen so beschäftigen. Essensmarken liegen ihnen wohl sehr am Herzen, werden aber das kolportierte Einsparungsziel von über 800 Mio Euro, auch unter Aufbietung aller Kreativität, knapp verfehlen.

Von unserer Seite wollen wir da um nichts nachstehen und den WiSTA-Prozess unterstützen. Untenstehende Vorschläge wollen wir in einem ersten Schritt zur positiven Projektbewältigung von uns aus einbringen:

1.

In letzter Zeit mussten im KAV vermehrt Gangbetten bei Medien- und Prominentenbesuchen versteckt werden, damit der Erklärungs- und Rechtfertigungsaufwand möglichst gering gehalten werden konnte. Da liegt dann der Herzpatient nicht am Gang der Internen Abteilung, sondern über Nacht auf der Dermatologischen Abteilung, weil dort grad ein Bett frei ist. Statt dieses unwürdige Schauspiel weiter zu unterstützen, sollten hier völlig neue Ansätze und kostendämpfende Maßnahmen greifen.

Ab sofort gibt es keine Gangbetten mehr. An deren Stelle treten Unterlegmatten und Schlafsäcke, die aus der Zeit der großen Flüchtlingsbewegung Herbst/Winter 2015 ohnehin übrig geblieben sind. Einerseits können damit die Stationskapazitäten kostengünstig vergrößert werden und andererseits wird das extrem negativ besetzte Vokabel „Gangbett“ ersatzlos gestrichen. An dessen Stelle tritt dann „situativ erweitertes, stationäres Kurativangebot“ als neue und unbelastete Bezeichnung.

2.

Damit es nicht nur um Steuerersparnis und trockene Effizienzsteigerung geht, sondern auch um die Hebung der Leistungsbereitschaft der MitarbeiterInnen, sollte folgendes Hilfsprojekt ins Leben gerufen werden:

Alle MitarbeiterInnen mit Herz und Verstand sollten etwas spenden können. Diesmal geht es nicht um Geld, sondern um etwas viel wertvolleres – ZEIT. Ab sofort kann jeder Kollege und jede Kollegin nicht mehr benötigte Urlaubstage an einen Hilfsfonds spenden. In einem ersten Entwurf ist angedacht, die so gespendeten Urlaubstage über den Hilfsfonds an unverschuldet in (Zeit-)Notlage geratene MitarbeiterInnen auszuschütten. Kriterien für die Zugehörigkeit zum Begünstigtenkreis sind:

  • unverschuldet in Notlage geratene Mitarbeiter der Stadt Wien
  • Dienstklasse IX, BereichsleiterIn oder BereichsdirektorIn
  • beim erstmaligen Abrufen des Fremdurlaubes verpflichtet sich der
  • Fremdurlaubsempfänger, den Handyklingelton auf die „Internationale“ umzustellen
  • der Fremdurlaubsempfänger gelobt, sich in Zukunft für die Beseitigung aller Klassengegensätze einzusetzen bzw. sich zumindest redlich darum zu bemühen

Damit sollte die Steigerung der Arbeitszufriedenheit und der Leistungsbereitschaft der Begünstigten garantiert sein.

Sollte noch weiterer Bedarf an Ideen und Vorstellungen unserer Kolleginnen und Kollegen bestehen, so kann dieser auf der „Ideenplattform des Betrieblichen Vorschlagswesens“ befriedigt werden.

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