Seit mittlerweile fast dreißig Jahren lassen sich die Menschen in Österreich bei der nachhaltigen Finanzierung und Sanierung des Gesundheitsbereiches am politischen Gängelband führen.

„Egal welche Regierung, egal wessen Verantwortlichkeit, niemand möchte das heiße Eisen Gesundheitsreform angreifen. Zuviel Geld und zu wenig verwertbarer Gewinn – das Drama, das uns alle am Ende des Tages in einer Art tödlicher Umarmung trifft,“ so der unabhängige Gewerkschafter der KIV Biju Onatt. „Die Zeit der großen Debatten und das politische Hickhack haben uns dorthin gebracht, wo wir heute sind. Ausgelaugtes und überarbeitetes Personal in den Pflegeinstitutionen und Spitälern, Fachkräftemangel, Nachwuchsengpass in den notwendigen Berufsgruppen und das sind nur die Spitzen des Eisberges,“ so Biju Onatt weiter.

Besonders schlimm ist, dass die Bediensteten im Gesundheitsbereich trotzdem alle ihren Job so gut und aus ehrlicher Überzeugung machen, dass Patient*innen und deren Angehörige vom täglichen Desaster nichts mitbekommen. Das ist auch das Glück der Politik, denn eigentlich können wir schon lange von akuter Fahrlässigkeit und Gefährdung im Gesundheitsbereich sprechen – also vom wissentlichen Vorspielen einer heilen Situation, die mit der Realität nicht in Einklang gebracht werden kann.

Daher fordern wir

  • Österreichweit einheitliche Personalbedarfsberechnung in allen Gesundheitsberufen und Einrichtungen mit realitätsgerechter Berücksichtigung von Fehlzeiten (Urlaube, Krankenstände, Fortbildung etc.).
  • Recht auf Entscheidung durch Mitarbeiter*innen über die Abgeltungsform (Zeitausgleich, finanzielle Abgeltung) von Überstunden.
  • Keine Verpflichtung zu Kurzdiensten im 24/7 Dienstplan. Kurzdienste sollen nur auf freiwilliger Basis eingeplant werden. Es gibt ausreichend Kolleg*innen, die kurze Dienste machen wollen.
  • Keine Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes ohne dementsprechende Anhebung der Bezahlung. Die Pflege aufzuwerten, ohne die Entlohnung zu erhöhen, bedeutet mehr Arbeit aber weniger Geld.
  • Klare und nachvollziehbare Schwerarbeitsregelungen für den Gesundheitsbereich.
  • Nacht- und Wochenenddienste müssen attraktiver abgegolten werden.

Wenn die Regierung nicht schnell, also am besten gestern, in die Gänge kommt und Forderungen erfüllt, wird Österreich auf einen Frontalcrash des Gesundheits- und Pflegesystem zusteuern.

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