— Servus, griaß di … Vom Recruiting bei der MAG ELF —

Ein Schnellkurs für viele neue Mitarbeitende und das Kind, das schon jahrelang betreut wird. Oder wie es dazu kommt, dass die Kinder mehr über die Struktur der Organisation wissen als so einige Sozialpädagoginnen bzw. Sozialpädagogen.

Das Recrutingprogramm soll nun auch für die Sozialpädagogik angewendet werden, so wird im Gebälk geflüstert. Es soll nicht so gut funktionieren. Auf keinen Fall scheint es die Forderung der schnelleren Aufnahme zu erfüllen. Die Technik wurde zugeschaltet, ein Algorithmus, wie beim AMS, soll es aber nicht sein. Die Zuteilung der neuen Mitarbeitenden erfolgt aber anscheinend dann doch zufällig. Wünsche werden, so uns an einem Beispiel zugetragen, nicht berücksichtigt oder sogar negiert. Freilich manchmal klappt’s auch gut.

Tja, wie war das denn in der guten alten Zeit? Da gab es eine lange Liste von Pädagoginnen und Pädagogen, die unbedingt und gerne zur MAG ELF wollten. Eine Warteliste! Eine Liste gibt es angeblich noch immer. Werden die Leute allerdings kontaktiert, haben sie meist schon einen anderen Job. Es wartet also kaum mehr jemand auf uns? Wie auch immer: es kamen potentielle Kandidatinnen oder Kandidaten, stellten sich im Team vor und dann wurde – auf welchen Grundlagen auch immer, vermutlich oft mit Bauchgefühl – ausgewählt. Und dann? Teamfindung, Teambuilding, Teamtage, gemeinsame „Urlaube“ zu VIERT! In den Heimen gruppenübergreifende Aktionen. Zeit bei Übergabe zum Austausch war selbstverständlich … und das täglich. Ja, wir sahen uns auch am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag eine ganze Stunde. Nicht wie jetzt nur Samstag und Sonntag für 30 Minuten. (Ausgenommen der Bereich Verselbstständigung … die durften das System beibehalten!) Die „NEUEN“ wuchsen hinein, die „ALTEN“ konnten die Kultur aufzeigen … [ak]

— über das Teambuilding —

Damit lauter Neue sich orientieren können, damit die Qualitäten all der verschiedenen Persönlichkeiten genutzt werden können, damit die Erfahrung der ALTEN mit dem Tatendrang der NEUEN zusammen wachsen statt aufeinander zu prallen, bedarf es Zeit für Teambuilding.

„Teambuilding beschreibt die Zusammenstellung von Personen zu einem Team – sprich die Teambildung. Dabei werden unterschiedliche Personen, mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengebracht, die für vereinbarte Ziele erforderlich sind.

Um den Unternehmenserfolg realisieren zu können, braucht es ein gut funktionierendes Team, bestehende aus sich optimal ergänzenden Mitarbeitern. Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Teambuilding sorgt dafür, dass Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen zusammenkommen, um alle Aufgaben mit dem vorhandenen Wissen lösen zu können. Teambuilding hat außerdem den wunderbaren Effekt, dass es für ein tolles Arbeitsklima sorgt, in dem das WIR-Gefühl vorherrschend ist. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre hat zur Folge, dass Produktivität und Mitarbeitermotivation steigen. Dies wiederum sorgt für eine niedrige Fluktuationsrate.“ (Quelle: https://www.teamazing.at/was-versteht-man-unter-teambuilding; 2020-02-15)

„(Teamentwicklung ist der) Versuch einer Arbeitsgruppe, den Transfer des Gelernten (…) durch die Ausarbeitung konkreter Verhaltenskonsequenzen auf die betriebliche Situation hin zu fördern. Theoretisch stellt die Teamentwicklung eine Adaptierung der in der Wissenschaft nur allg. formulierbaren Verhaltensempfehlungen an die betrieblichen Besonderheiten dar.“ (Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/teamentwicklung-49926/version-273152; 2021-02-15)

Hohe Motivation des Personals, niedrige Fluktuationsrate und das erfolgreiche Anpassen aktuellster theoretischer Erkenntnisse an die spezifischen praktischen Anforderungen im Unternehmen. Das könnte auch in der MAG ELF dabei herausschauen. [ak, cs]

— bis zur Verabschiedung … baba und fall ned —

Teambuilding klingt wie Zukunftsmusik? Hoffentlich wird es wieder diese Zeitressourcen geben! Aber wie sieht es derzeit oft aus? Ich beschreibe meine subjektive Sichtweise von der Basis: Krisenzentren mit sieben neuen KollegInnen … uff … wie soll das gehen? Wer schult denn da ein? Wie werden die geforderten Weiterbildungen gemacht? Wer gibt Erfahrungen weiter? Wer die Kultur der Institution? Muss das alles neu erarbeitet werden, neben den überfüllten Krisenzentren? Für mich nicht vorstellbar. Wie entsteht da ein WIR-Gefühl?

Wie sieht es in den Folgeunterbringungen aus? Manche Teams sind sehr stabil. Manchmal geht wer, die / der Nachfolgende kann doch ganz gut reinfinden in den Job, in die WG die ausgesucht wurde oder hat. Aber es gibt auch immer das andere: „Ah, ja du kommst zu uns arbeiten. Schön. Derzeit hab‘ ich wenig Zeit für Einschulung … mach‘ ma am …“

Der theoretischen Einschulung wurde nach langjährigen Bemühungen, u.a. seitens der Personalvertretung, nun ein Platz eingeräumt. Das macht die Leitung. Aber für die praktische Einschulung bleibt kaum Zeit. Irgendwie wurschteln sich die NEUEN durch. Aber wollten sie das? Haben sie sich so ihren Anfang vorgestellt?

Ich erlebe es so, dass dies oft der Anfang vom Ende ist. Und das wird dann häufig zur Spirale, die sich immer schneller dreht. „Hallo, du bist auch neu? Ja, das weiß ich leider auch nicht. Wen könnten wir fragen? Hast du Namen und Telefonnummern?“ Es braucht hier wohl neue Wege. Es könnten auch alte Wege nochmal beschritten werden.

Die Krise wird vorbeigehen. Das darf nicht bleiben! Wir fordern den Fokus wieder mehr auf die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu legen, sowie ausreichend Zeit (und das heißt mehr Dienstposten) für Prozesse wie die Teamentwicklung einzukalkulieren. [ak]

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