Es wird wieder fleißig eingespart und zentralisiert in den Wiener Kindergärten.

Es scheint gerade so, als ob wir bisher in Saus und Braus gelebt hätten und für Unnötiges das gesamte Budget mit vollen Händen beim obligaten Fenster hinausgeworfen hätten! Diese Sichtweise ist bestimmt nur ein Missverständnis, denn wegen der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise müssen schließlich alle Menschen in allen Bereichen sparen. Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass – wie gefordert – jährlich und zwar NACHHALTIG 10% (von jeder Magistratsabteilung) eingespart werden MÜSSEN, fehlt mir im Anhang (und zwar nicht im Kleingedruckten!) die Kundmachung, bei welchen derzeit erbrachten Leistungen dafür zurückgerudert wird.

Denn es kann nicht sein, dass wir mit den Kindern z.B. Ausgänge und Ausflüge reduzieren, weil die Rückerstattung der Fahrtkosten so verkompliziert wird (wie z.B. schon in der Schule), dass die ohnehin anderwärtig mehr als ausgelasteten PädagogInnen darauf verzichten bzw. (für die Stadt und deren Budget noch besser) alles aus der eigenen Tasche bezahlen.

Sieht der neue Alltag kostenreduziert so aus?

Bei Werkmaterialien wird jedem Kind pro Tag nur mehr ein A4-Blatt Papier zur Verfügung gestellt (kann ja immerhin beidseitig genutzt werden); Klebstoff (meist ohnehin der „billige“ Tapetenkleister) steht jeden Dienstagvormittag bereit; (Bilder)Bücher sind im Inventar verzichtbar, weil die können aus der städt. Bücherei geliehen werden; CD-Player u.ä. werden von Kindern (BildungspartnerInnen) jeweils für einen Tag zur Verfügung gestellt, damit Medienerziehung vorgelebt werden kann; Puppen und Zubehör für das Familienspiel werden nicht mehr ersetzt, denn unsere Vorfahren haben schließlich auch mit Holz-, Stoffresten und anderen Ersatzmaterialien ihr Auslangen gefunden (was gleichzeitig für eine tolle Kreativitätsschulung sorgt) – dafür brauchen die Eltern keine Taschentücher und Servietten bringen, denn diese sind im Besuchsgeld inkludiert.

Liebe PolitikerInnen und dafür eingesetzte Menschen!

Bitte formuliert schriftlich aus, wie man bei permanenten Einsparungen steigende Leistungen erbringen kann (denn gerade im Bildungswesen, zu dem die MA 10 gehört, steigen die Bedürfnisse fast wöchentlich, wodurch ein Beibehalten des Ist-Zustandes eigentlich eine Retardierung ist)!

Einsparungen ja, aber da, wo sie möglich sind – z.B. beim Schaffen von zusätzlichen Führungsebenen, neuen Kompetenzbereichen und bunten Werbefoldern, die ohnehin mit der gelebten Realität so viel zu tun haben, wie ein Fahrschein der Wiener Linien mit dem Mondflug!

Kindergarten-Magazin Oktober 2016

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