Ohne Pflege geht es nicht, das haben vor allem die letzten Monate gezeigt. Ob das die Pflegekräfte in den Spitälern und Altenheimen, die mobilen Pflegekräfte oder die 24-Stunden-HeimpflegerInnen sind: Sie alle sind wichtige Stützen der Gesellschaft.
Vor allem seit ihrem Einsatz während der Corona-Krise ist aber noch deutlicher geworden, dass diese wichtigen Menschen von uns allen oftmals nicht genügend wertgeschätzt werden. Anders lässt sich nicht erklären, wieso in den Spitälern seit Jahren Personal im Pflegebereich eingespart und von den verbleibenden MitarbeiterInnen immer mehr Leistung verlangt wird, während das Gehalt nicht den Wert widerspiegelt, den die Arbeit dieser Menschen hat. Teilweise können hier ja nicht einmal die Dienste nach Plan besetzt werden, weil die Personalknappheit so groß ist.
Oder wieso 24-Stunden-PflegerInnen, die seit Jahren teilweise unter großen persönlichen Opfern nach Österreich kommen, um hier gewissenhaft und verlässlich unsere Eltern und Großeltern zu pflegen, keinen Zugang zum Härtefallfonds nach der Corona-Krise erhalten sollen.
Oder wieso die Forderungen der im Privatbereich tätigen Pflegenden nach einer Stundenreduktion bei gleichem Gehalt großteils abgeschmettert wurden.
Aus dem Fenster klatschen ist eine nette Geste. Tatsächlich brauchen Pflegekräfte in Österreich aber etwas anderes: Nämlich Wertschätzung durch die Politik, die sich auch im Personalstand, in der Arbeitszeit und im Gehalt widerspiegelt.