Die Unabhängigen Gewerk­schafter­Innen bekennen sich zum Einsatz für Chancen­gleichheit zwischen Frauen und Männern.

Diese Chancengleichheit zu fördern, bedeutet auch, Frauen aktiv darin zu stärken, Betriebsrätin oder Personalvertreterin zu werden.

Warum es wichtig ist für das Gremium Betriebsrat / für die Personalvertretung?

Immer noch sind Betriebsratsgremien, aber auch die Gewerkschaft, die Arbeiterkammer etc. in der Regel männlich dominiert. Oftmals werden Frauen in den Vertretungs- und Entscheidungsstrukturen „nach hinten“ gereiht, bekommen sogenannte Frauenthemen zugewiesen oder dürfen als Schrift­führerinnen das Protokoll schreiben.

Gerne wird dies mit Soft Skills, über die Frauen angeblich in besonderem Maße verfügen, begründet. Selten sind Frauen Vorsitzende. Frauen sind aber nicht nur für Bereiche wie Familie oder Vereinbarkeit zuständig. Auch Themen wie Finanzen, die Vertretung im Aufsichtsrat, die ­Verhandlungsführung gegenüber der Geschäftsleitung etc. können und sollen von Frauen wahrgenommen werden. Letztlich sollen sich alle entlang der eigenen Interessen und Stärken engagieren.

So sind Frauen nicht die „begabteren“ Schriftführerinnen und Männer die „begabteren“ Vorsitzenden. Ja vielleicht ist es für einen Mann, der gerade Vater geworden ist, spannend sich um die Vereinbarkeit im Betrieb zu kümmern. Welche Funktionen in einem Gremium eingenommen werden, ist neben den mitgebrachten Interessen und Kompetenzen auch eine strategische Frage, sowohl für Frauen als auch für das Gremium an sich.

Diese immer noch bestehenden Aufgabenzuschreibungen und Hierarchien haben zur Folge, dass Macht- und Entscheidungsstrukturen bestehen bleiben und Chancengleichheit nicht gelebt wird. Befeuert wird dies dadurch, dass zwar in den Gremien diskutiert wird, die Entscheidung aber beim „berühmten Bier danach“ getroffen wird. Oft hören wir dann von Frauen, dass sie sich diese Männer­clubs nicht antun wollen und das ist nur allzu verständlich. Oder aber Frauen werden zu diesen Bierrunden gar nicht erst eingeladen. Aber um die Männerclubs zu ändern, müssen Frauen in die Gremien gehen, sich den damit verbundenen Wissensvorsprung holen, den eigenen Handlungs­spielraum erweitern, die Entscheidungsstrukturen beeinflussen und darauf schauen und drängen, dass Entscheidungen eben nicht in „geheimen Absprachen“ getroffen werden, sondern transparent und nachvollziehbar in den jeweiligen Sitzungen. Das geht umso leichter, je mehr Frauen in den Gremien sitzen.

Frauen im Betriebsrat erweitern das Gremium um andere Sicht- und Herangehensweisen. Um die gesamte Belegschaft zu vertreten, ist es wichtig, dass sowohl Frauen wie Männer an wichtigen Positionen in Gremien vertreten sind, das gilt natürlich analog für gewerkschaftliche und politische Gremien.

Wie unterstützen die Unabhängigen GewerkschafterInnen?

Wir bieten ein Seminar für Frauen von Frauen an. Die Zielgruppe sind Frauen in Betriebsräten / Personal­vertretungen, in gewerkschaftlichen Gremien und in der Arbeiterkammer – und solche, die es noch werden wollen. Nur unter uns beschäftigen wir uns mit den Herausforderungen, Rollen­zuschreibungen, dem Selbst- und Fremdbild in Gremien und stärken uns gegenseitig.

Ein weiteres Seminar nur für Frauen gibt es zu dem Thema Wirtschaftspolitik. Denn die wirtschafts­politische Debatte wird über weite Strecken von Männern und vielfach von selbstberufenen Experten bestritten. Inhalte dieses Seminars sind grundsätzliche und aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik und deren Argumentation. Verbunden werden die Inhalte mit Techniken und Tricks für das täglich Handeln und Tun, Zielsetzung ist uns zu empowern, um selbstbewusst und kompetent an der Diskussion und den Entscheidungen teilhaben zu können. Die Männer kochen nämlich auch nur mit Wasser.

Warum machen wir das?

Wir vertreten seit langer Zeit – oft als Einzelkämpferinnen – politische und betriebliche Angelegenheiten in Männerkreisen. Wir haben viel Erfahrung im Trainieren und Empowern von engagierten Menschen in Zusammenhang mit Wahlkämpfen, Verhandlungen und Präsentationen.

Und vor allem: Es ist uns ein wirkliches Anliegen, die Lippenbekenntnisse zur Chancengleichheit durch Tun abzulösen. Wir hören schon viele, viele Jahre, wie wichtig die Frauen sind, kommen aber doch immer wieder zum Schluss, dass noch viel zu tun ist. Dazu müssen wir mehr werden. Und wir müssen uns vernetzen.

Wir wollen die Entscheidungsstrukturen aufbrechen, unsere Zuschreibungen auf Grund des Geschlechts bekämpfen, uns vertreten wissen. Nicht zuletzt ist uns der Spaß und das Krafttanken bei unserer Arbeit und auch bei unseren Seminaren wichtig.

Bei Interesse an den Seminaren bitte im AUGE-Büro melden, wir schreiben euch dann für den nächsten Termin an. Und Frauen, traut euch. Jetzt sind es vielleicht noch Männerclubs, aber nicht mehr lange.

Quelle: Die Alternative

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