Wahlgeschenke?

Wahlzeiten sind ja angeblich Zeiten fokussierter Unintelligenz. Dass diese Annahme stimmen könnte, legen verschiedene Wahlzuckerlansagen der heimischen Politikerriege nahe.

  • Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) will jenen Schulen, die bei den Bildungsstandards unter ihrem Potenzial abgeschnitten haben, mit einem eigenen Maßnahmenpaket helfen. Sie fordert 500.000 neue Lehrer, damit eine 1 zu 1 Betreuung für jedes Schulfach und jeden Schüler sichergestellt werden kann. Große Forderungen lassen sich naturgemäß leichter aufstellen, wenn man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in der nächsten Regierung sitzt.
  • Kern und Kurz haben die notleidenden Pensionisten als bedürftig erkannt. Ab 2018 wird die errechnete Inflationsrate auf die nächsten vollen 100% aufgerundet und abgegolten. Die Pensionisten erwartet somit eine jährliche Verdoppelung ihrer Pension. Gleichzeitig wird für die dann neuen Luxuspensionisten eine Sondersteuer in der Höhe von 50 % fällig. Damit verbindet sich das subjektive Gefühl ein Luxuspensionist zu sein mit der Freude über das erhöhte Steueraufkommen einen wesentlich Beitrag zum Funktionieren des Gemeinwohles geleistet zu haben.
  • In Österreich wird rechtzeitig vor der Nationalratswahl die Armut der Menschen als emotional stark besetztes Thema erkannt. Armut ist allerdings eine Definitionsfrage und bewegt sich weg von Hunger, Obdachlosigkeit und jahreszeitgemäßer Kleidung. Ein allzu oft auftretendes Phänomen ist hierzulande „Statusarmut“. Wer seinen Nachbarn nicht mit dem neuesten BMW beeindrucken kann, oder wenn die eigenen Kinder unter dem Weihnachtsbaum kein I-Phone 7 finden, der fühlt sich dann als gelernter Österreicher arm – arm an Status. Nachdem selbst die unbedeutenden Nachkommen Simmeringer Installateure am Handgelenk eine „Audemars Piguet Royal Oak Automatik“ um € 32.000,- stolz zur Schau tragen, hat sich die SPÖ mit einem Plan A gegen die Statusarmut zu Wort gemeldet. Alle Wahlberechtigten sollen eine solche Luxusuhr bekommen. Neben der Statusaufwertung, den positiven Einflüssen auf die Psyche und der Selbstwertsteigerung ist es damit auch gelungen, eine Menge Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern.
  • All jene Bauarbeiter, die an von niemandem gewollten Mauern und Sicherheitspollern arbeiten, erhalten neben einer Flasche Mineralwasser auch jetzt mit dem Baustopp ein paar Stunden Freizeit zur Erholung.
  • Der am längsten dienende Parteivorsitzende – Hr. Strache – schenkt uns eine Kampagne gegen „Bonzentum“. Wir nehmen ihn beim Wort und erwarten am 16. Oktober 2017 seinen Rücktritt von allen Funktionen.

Herzlichst

Euer Distel-Team

 

Foto von jcomp / Freepik

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