Ein Leitbild dient Mitarbeiter*innen von Organisationen, Betrieben, Abteilungen wie unserer, aber auch Kund*innen als Orientierungshilfe. Daraus sind Grundsätze und Werte abzulesen und die gemeinsame Haltung, das Selbstverständnis der Abteilung. Wofür stehen wir, was wollen wir gemeinsam erreichen und wie?

So werden der Sinn und Zweck der geleisteten Arbeit transparent und es entsteht ein Rahmen für Prozesse und Konzepte, die unsere täglichen Abläufe prägen. Eine gemeinsame Berufsidentität entsteht, die nach außen transportiert werden kann. Auch das ist Imagepflege, die wiederum von Kund*innen, potentiellen Mitarbeiter*innen und selbst der Politik nicht mehr übersehen werden kann und im Abgleich mit den eigenen Werten und Zielen früher und nachhaltiger zu Übereinstimmungen und Identifikation führt. Dazu ist aber auch eine klare Vision nötig und ein Bewusstsein dafür, woran man sie denn von außen, inklusive der Fachkompetenz und Qualität, bemerken kann.

Leitbild als Orientierungshilfe

Ein Leitbild muss realisierbar, langfristig und an veränderte Bedingungen anpassbar sein. Es braucht eine umfassende Strategie für die Umsetzung, an der alle Berufsgruppen teilhaben. Somit sind auch die Führungskräfte eng miteinzubinden und zu unterstützen, die ihre Standorte kennen und auch die Bedarfslage.

Familienergänzend zu sein, die Bildungspartnerschaft hochzuhalten und so weiter sind Schlagworte, die aber momentan etwas zahnlos daherkommen, weil sie sehr einseitig gelebt werden. Ein Leitbild schafft Klarheiten, Grundsätze und Orientierung auf beiden Seiten. In rauen Zeiten dient ein Leitbild als Kompass und Entscheidungshilfe.

Das Leitbild der MA10

Das Leitbild der MA10 ist zum Beispiel auf www.wien.gv.at zu finden. Aber wie viele kennen es genau als solches? Oder hat man nicht eher die üblichen, wertvollen, pädagogischen Grundsätze im Ohr?  Es ist von Qualität, von verantwortungsvollem pädagogischen Handeln, entwicklungsfördernder Umgebung, offener empathischer Haltung und bestmöglichen Bildungschancen die Rede. Woher erkennen Mitarbeiter*innen nachvollziehbar, welche Strategien und Maßnahmen die Abteilung anlegt, um das Leitbild in die Umsetzung zu bringen, angepasst an aktuelle Bedingungen?

Individualität und verlässliche Beziehungsarbeit sind ebenso Thema wie das Erleben von Gemeinschaft auf sozialer, emotionaler und ethischer Ebene in verschiedenen Gruppenformen und die Methodenvielfalt. Interdisziplinäre Zusammenarbeit wird ebenfalls beschrieben.

Besonders interessant sind momentan der Punkt „verlässliche Rahmenbedingungen und Strukturen“ und jener um den „gesellschaftlichen Bildungsauftrag“.

Der Bildungsplan, wenn auch schon etwas in die Jahre gekommen, und der Bildungs-Rahmen-Plan stehen für die tägliche Arbeit als Grundlage zur Verfügung. Dazu kommen noch Qualitätsstandards und die Wahrung der Kinderrechte – die man uns ja seit Wochen und Monaten öffentlich abzusprechen versucht – und die AGBs zur Orientierung und als verlässlicher Rahmen.

Leitbild umsetzbar?

Dass unsere Kund*innen nicht die Kinder sind, wissen wir schon lange. Dass diese aber so gut wie nie bemerken, dass die Rahmenbedingungen und Strukturen für die Mitarbeiter*innen kaum noch „verlässlich“ sind, liegt einzig und allein an eben diesen großartigen Menschen, die täglich versuchen, den Schein im Betrieb zu wahren, Öffnungszeiten und Gruppenformen- und Konzepte aufrecht zu erhalten für die ihnen anvertrauten Kinder.

Wie sie selbst dabei am Ende des Tages nach Hause gehen, steht auf einem anderen Blatt. Gesundheit und Privatleben leiden und vielfach stellen sich Menschen dann doch die Frage: „Wofür das Ganze und wie?“

Quantität vor Qualität wird unseren Ruf nicht wieder herstellen. Wenn das „Warum (wir es tun)“ der Elementarbildung nicht als Leitlinie präsent ist, wird das „Wie (wir es tun)“ nicht danach ausgerichtet werden können.

Kund*innen, die das „Warum“ nicht erkennen können und für die das „Wie“ gerade aus der Politik und den Medien sehr herabgewürdigt wird, können auch das „Was (die Bildung)“ – unsere Leistungen um das Wohl und die Entwicklung der Kinder – nicht wahrnehmen.

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