Was macht der Krieg mit uns – als Menschen im Privatleben und als Mitarbeiter*innen der Stadt Wien

Weltschmerz ist gerade das Gefühl von so vielen von uns. Wir fühlen uns machtlos, wütend und haben Angst. Dieser Krieg ist zuallererst ein Angriff auf uns Menschen. Wir sind Frieden gewohnt und jetzt ist plötzlich alles anders. Das unermessliche Leid der Betroffenen und die gefühlte Hilflosigkeit, der wir alle ausgesetzt sind, lässt sich möglicherweise durch Hilfsaktionen und persönliches Engagement in der Unterstützung für Kriegsflüchtlinge bearbeiten, stellt uns jedoch gesamtheitlich vor neue Herausforderungen.

Wir alle, im Dienst der Stadt Wien, übernehmen im Kollektiv der Daseinsvorsorge schon jetzt und zukünftig wichtige Aufgaben, um einen Teil der Hoffnung für die Flüchtlinge, als auch für die Bevölkerung sicherzustellen.

Der soziale Auftrag, welcher von der Kommune sehr ernst genommen wird, verdichtet die bereits durch Corona sichtbaren Defizite auf Bundesebene und damit Landesebene massiv. Es braucht ganz dringend mehr Elementarpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen und Fachpersonal im Gesundheitsbereich, sowie administrative Kräfte, um den Anforderungen Gerecht zu werden. Die Kommunen sind nämlich ganz zuerst in der Verantwortung. Und der übermenschliche Einsatz von Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen kann schon lange Defizite nicht mehr kompensieren. Zulange wurde auf die Veränderungen in der wachsenden Gesellschaft nicht reagiert. Selbstverliebte und abgehobenen Politiker*innen, welche sehr freizügig mit der Republik und uns Menschen in Österreich umgehen, haben das Vertrauen in die Politik nachhaltig zerstört und begünstigen eine weitreichende Spaltung der Gesellschaft.

  • Wo sind die Kindergartenplätze und Schulplätze für die Flüchtlingskinder und das dafür notwendige Fachpersonal?
  • Wo sind die Sozialarbeiter*innen, welche mit Unterstützung und Know-how die geflüchteten Menschen begleiten?
  • Wo ist das Fachpersonal im Gesundheitsbereich, welches traumatisierten Kindern und Erwachsen aus den Kriegsgebieten zur Seite stehen kann?

Genau das sind mal auf den ersten Blick jene Personalgruppen, welche mit der Personalvertretung und Gewerkschaft seit Jahren auf die Personalnot und Unterbesetzung in Hinblick auf die Versorgungstätigkeit in der Stadt verweisen. Die Arbeit mit Menschen im Alltag ist eben ganz anders als am Papier! Und alle jene, die in einigen Wochen dann feststellen, dass alles zu viel wird und ein Bashing auf die Flüchtlinge auslösen, können sich selbst an der Nase nehmen. Denn genau diese sind maßgeblich daran beteiligt, dass weder die finanziellen Mittel, noch der Personalstand passen – und schon gar nicht die Arbeitsbedingungen.

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