Wenn steigende Scheinselbstständigkeit kein Problem darstellt, passt die Nervosität der WKO nicht ins Bild.

Info der Gewerkschaft GPA-djp:

www.watchlist-prekaer.at scheint mitten ins Schwarze zu treffen

Mehr als 4000 Zugriffe und knapp 50 konkrete Meldungen in nicht einmal 48 Stunden – unsere neue Watchlist Prekär scheint mitten ins Schwarze zu treffen.

Natürlich wissen wir aus unserer Beratungstätigkeit, dass sich ein unschöner Zirkus an Werkverträgen, Freien Dienstverträgen und Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zulasten der Betroffenen entwickelt hat.

„Die Resonanz übertrifft aber unsere Erwartungen“, berichtet Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp).

Scheinselbstständigkeit

Dass diese ersten Meldungen teilweise grobe Verstöße gegen das Arbeitsrecht und schwerwiegende Vorwürfe gegen Arbeitgeber beinhalten, sei eventuell auch eine Erklärung für die Nervosität, mit der die Wirtschaftskammer auf den Start der neuen Onlineplattform reagiert habe, so Katzian:

„Wenn es nicht stimmt, dass immer mehr Beschäftigte als einzige Alternative einen Freien Dienstvertrag oder Werkvertrag angeboten bekommen und somit in die Scheinselbstständigkeit gedrängt werden, dann hätte eine entspannte Reaktion eher ins Bild gepasst.“ Auch der von der WKO geäußerte Vorwurf der Pauschalierung gehe ins Leere, ergänzt Veronika Kronberger von der Interessengemeinschaft work@flex in der GPA-djp:

„Wir pauschalieren nicht. Wir bieten Betroffenen eine Onlineplattform, die sie nutzen können, um anonym Missstände zu melden und sich gegen Ausbeutung zu wehren – eine Möglichkeit, die erfolgreiche und angeblich so selbstbestimmte EPU ohnehin nicht wahrnehmen würden.“

Zielgruppe der Watchlist Prekär ist jene Gruppe der Beschäftigten, die einen Werkvertrag oder einen Freien Dienstvertrag haben, aber de facto alles andere als frei agieren können, weil sie die gleiche Arbeit leisten müssen wie andere Beschäftigte ohne dafür beispielsweise durch eine Krankenversicherung abgesichert zu sein oder Anspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu haben.

Daten, Rahmenbedingungen und vertragliche Vereinbarungen zu Freien Dienstverhältnissen und Werkverträgen können ab sofort auf watchlist-prekaer.at anonym in ein Formular eingeben werden, um eine Prüfung durch die Gebietskrankenkasse einzuleiten und ihre Rechte durchzusetzen. „Wir bieten den Betroffenen prekärer Beschäftigung eine reelle Möglichkeit, sich zu wehren“, so Katzian und Kronberger abschließend.

(Ende der GPA-djp-Aussendung)

Anmerkung Gerhard Schwarz:

Leider sind prekäre Dienstverhältnisse auch im Bereich der Gemeinde Wien nichts Unbekanntes.

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