Wehsely gliedert den Krankenanstaltenverbund aus und rettet sich.
Wider besseres Wissen, aber dafür total neoliberal, will die Gesundheitsstadträtin nun den KAV mit Hilfe der Stadtregierung ausgliedern. Sie erhofft sich davon ihre Position gut abzusichern, dem Rechnungshof zu entkommen und stärker die Arbeitszeiten und Löhne und Gehälter nach ihren Vorstellungen anzupassen. Die Qualität steht schon lange nicht mehr im Vordergrund.
Ihre Zukunftsvisionen bezüglich des Gesundheitsservices sind gerade modern.
Ob diese zum Wohle der Menschen sind, steht dabei auf einem anderen Blatt.
MitarbeiterInnen werden „mundtot“ gemacht.
Zukünftig werden denkende MitarbeiterInnen noch mehr unter Druck stehen. Offene Gespräche und Kritik sind nicht erwünscht. Ganz im Gegenteil. Immer mehr wird der Eindruck gewonnen, dass unterschiedliche Bestrafungssysteme beim KAV auf der Tagesordnung stehen. Beurteilungen, MitarbeiterInnen-Orientierungsgespräche, KrankenstandsrückkehrerInnen-Gespräche, Teamgespräche, … das alles wird zur Disziplinierung genützt.
Wer sich nicht anpasst – also mit der Zeit geht – geht mit der Zeit. Mehr als menschenunwürdige Bedingungen für die MitarbeiterInnen des KAV.
Es ist schon so weit, dass ganz unverhohlen über „Strafen“ gesprochen wird. Alle gütlichen Leitgedanken des KAV sind nur Schall und Rauch. Die MitarbeiterInnen sind der Politik und der Dienstgeberin unterm Strich „nichts wert“.
Shame on you
Die Ausgliederung des KAV eröffnet der Stadt eine Spielwiese der Sonderklasse. Die MitarbeiterInnen werden künftig alle (wie schon in vielen Häusern üblich) in einheitliche Kleidung gesteckt. Damit ist für die BürgerInnen nicht mehr durchschaubar, wer an den PatientInnen tätig ist.
Die Anstellungsverhältnisse des Personals werden mittels Kollektiv-Verträge erweitert. Und damit ist abgesichert, dass die Personalkosten für die Stadt gesenkt werden können. Die MitarbeiterInnen werden auf die kleinste wirtschaftliche Einheit reduziert – auf „die Arbeitskraft“ des Menschen und NICHT auf die Person Mensch!
Keine Loyalität und kein Schutz für die Bediensteten werden die Folge sein.
Das Desinteresse an den MitarbeiterInnen ist spürbar.
Weil für Politik und Dienstgeber gerade diese ja nur lästig sind.
Das Ende der Sozialpartnerschaft?
Lange hielten die SPÖ-GewerkschafterInnen und -PersonalvertreterInnen am Glauben der Sozialpartnerschaft fest.
Erst jetzt kommt anscheinend das Erwachen.
Wir als KIV-Menschen kennen das Nichteingebundensein in Verhandlungen schon lange. Das ewige Mauscheln und Packeln fällt jetzt allen auf den Kopf. Da helfen auch abgesprochene Aussendungen der FSG-Dienststellenausschuss-Vorsitzenden der einzelnen KAV-Häuser nicht.
Verpasste Gelegenheiten wie die Großveranstaltung im Jahre 2011 am Rathausplatz mit dem Titel „Zeit für Menschlichkeit“ können nicht zurückgeholt werden.
Da wäre noch was rauszuholen gewesen.
Aber der Bürgermeister hat es vorgezogen der Gewerkschaft die rote Karte zu zeigen und alle Aktivitäten einzufrieren.
Weitere Versuche unter dem Titel „Team Gesundheit“ für die MitarbeiterInnen zu punkten verliefen trotz großer Bemühungen im Sand. Vielleicht auch deswegen, weil sich handelnde Personen nicht zu einem Zusammenschluss mit allen Fraktionen entschließen konnten. Die Hoffnung auf einen Sieg und damit Wahlergebnisse abzusichern wurde nicht erfüllt.
Ausbaden müssen wir es jetzt alle.
Die Gewerkschaft spricht sich durch geltende Beschlüsse von Landeskonferenzen und Gewerkschaftskongressen gegen Ausgliederung und Privatisierung aus!