Die Lebenserwartung in Österreich beträgt derzeit 83,5 Jahre für Frauen und 78 Jahre für Männer.
Statistisch gesehen hat ein 50 jähriger Mitteleuropäer noch zirka 30 Lebensjahre vor sich, 20 davon bei guter Gesundheit. Obwohl die Lebenserwartung weiter ansteigen wird, reagiert unser Pensionssystem nur sehr träge.
Die Gemeinde Wien als Arbeitgeberin sieht derzeit keine Altersteilzeit vor. Viele ärztliche KollegInnen arbeiten gerne, können sich aber nicht vorstellen, die belastenden Arbeitszeiten im Spital bis zum Pensionsalter durchzuhalten.
Eine Altersteilzeit
könnte hier eine für beide Seiten befriedigende Lösung bieten: Der zu erwartende „Brain-Drain“ in den nächsten Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen, könnte abgemildert werden. Die erfahrenen KollegInnen könnten sich zum Beispiel verstärkt der Ausbildung von AssistenzärztInnen widmen und damit einen medizinischen Wissenstransfer gewährleisten, der auch der Bevölkerung zu Gute käme.
Gute ÄrztInnen
sind ja bekanntlich keine „Instant-Produkte“, sondern bedürfen neben der theoretischen auch jahrelanger praktischer Ausbildung, welche „am Patienten“ unter ständiger Supervision vermittelt wird. Weiters kann sinnstiftende Arbeit unter guten Arbeitsbedingungen nachweislich lebensverlängernd wirken… oder ist das nicht erwünscht?