Zur Situation im Innsbrucker Amt für Soziales.

Da die PV-Gruppe der KIV zum Teil aus dem Amt für Soziales entstanden ist, war es nur natürlich, dass wir PV-lerInnen der KIV die Gegebenheiten im Amt für Soziales beobachtet haben und – wo es auch ging – versuchten, die Situation zu verbessern:

Unter anderem haben wird die schlechte Situation im Amt für Soziales in unserer Aussendung KIV/UG im Herbst 2013 und in der Aussendung im Herbst 2014 thematisiert.

Zur Vergangenheit:

In der Vergangenheit war die vermehrte Arbeitsbelastung im Amt für Soziales – auch bedingt durch den Anstieg der Anträge auf Mindestsicherung – gegenüber den Vorgesetzen mehrmals thematisiert worden.

Die Steigerung der Arbeitsbelastung ergibt sich zum einen Teil durch die unablässig steigende Armut und zum anderen Teil, dass selbst anerkannte Asylsuchende zumeist keine andere Möglichkeit ihrer Existenz sehen, als einen Antrag auf Mindestsicherung zu stellen. Hinzu kommt die immer komplexer werdende Fallarbeit, die durch die Kooperation mit Systempartnern entsteht (Da zunehmend  EmpfängerInnen der Mindestsicherung auch einen Unterstützungsbetrag von  anderen Einrichtung erhalten, muss permanent darauf geachtet werden, dass der Rechtsanspruch der EmpfängerInnen der Mindestsicherung weder über- noch unterschritten wird. Außerdem müssen  rechtzeitig Rückersätze an das Amt für Soziales – die eben aus anderen Einrichtungen erteilt wurden – ergehen).

Im Jahr 2013 war seitens der Vorgesetzten in Erwägung gezogen worden, bzgl. dieser Problematik eine Evaluierung zur Arbeitssituation in Auftrag zu geben – dazu kam es aber nie. Von dieser Evaluierung wurde (unter anderem?) von Frau Mag. Schnegg-Seeber wieder abgesehen.

Die Problematik im Amt für Soziales änderte sich nicht:

Nach wie vor kam es zu vielen Krankenständen – auch zu Langezeitkrankenständen – und zu einem ständigen Wechsel des Personals (da offensichtlich war, dass sich die Situation im Amt für Soziales nicht ändern würde, beantragten viele der älteren Kollegen eine Versetzung in eine andere Dienststelle).

Neu eintretende KollegInnen kamen sehr spät und mussten erst eingeschult werden. Die Thematik des Arbeitsbereiches Mindestsicherung ist hoch komplex, die Einschulungszeit müsste deshalb entsprechend lange dauern – dies war in der Praxis nicht der Fall. Bereits nach wenigen Wochen Einschulungszeit wurde den neuen KollegInnen ihr eigener Aufgabenbereich zugeteilt.

Seit 1.1.2015 sollten den MitarbeiterInnen des Amtes für Soziales – gemäß Dienstpostenplan 2015 – zwei neue MitarbeiterInnen zur Verfügung gestellt worden sein. Allerdings ist aufgrund des ständigen Kommens und Gehens bzw. der häufigen Kranken- und Langzeitkrankenstände nicht ersichtlich (zumindest für das KIV-Team), wo sich diese zwei zusätzlichen Dienstposten befinden.

Das tägliche Arbeitspensum der KollegInnen sieht so aus:

Jede/r einzelne Bedienstete verzeichnet pro Tag einen Eingang von etwa 20 neuen Anträgen per Dienstpost und zirka sieben Anträgen per E-Mail, dazu kommen zahlreiche telefonische Anfragen und ein reger Parteienverkehr. Und natürlich müssen die Mitarbeiterinnen – wie bereits erwähnt – ständig darauf achten, dass Rückersätze an das h. Amt ergehen.

Äußerst erschwerend kam in der Vergangenheit hinzu, dass laufend Vertretungen von fehlenden Mitarbeitern übernommen werden mussten, was natürlich einen zusätzlichen großen Arbeitsaufwand bedeutete. Aus der Sicht des KIV-Teams Innsbruck ist es keinesfalls möglich, all diese Aufgaben rechtzeitig und fehlerlos zu erledigen.

Den Vorgesetzten muss dieser Mißstand sehr wohl seit langem bekannt sein.

Dennoch wurde die Arbeitssituation der MitarbeiterInnen des Amtes für Soziales nicht verbessert und die KollegInnen einfach dieser Situation überlassen – abge­sehen von der erwähnten formalen Aufstockung von zwei MitarbeiterInnen im Jänner 2015, die aber aufgrund der insgesamt prekären Situation nur marginal zur Problemlösung beiträgt.

Der Wechsel in der Referatsleitung (zu der es wohl ohne Hilfe von Kollegin Troger von der FCG nicht gekommen wäre – an dieser Stelle: Hut ab!), wird sicher eine große Erleichterung für viele KollegInnen des Amtes für Soziales sein.

Die wesentlichen Probleme bleiben ungelöst.

Auch eine weitere Aufstockung von einigen wenigen Personalstellen wird für die Lösung der beschriebenen Problematik allein nicht ausreichend sein, da ja die Anforderungen im Amt für Soziales ständig weiter wachsen.

Aus der Sicht des KIV-Teams wäre es erforderlich, eine neutrale Personalentwicklung von außerhalb zu Hilfe zu nehmen, um die Arbeitsaufgaben im Amt für Soziales so zu ordnen und aufzuteilen, dass sie ohne Gesundheitsgefährdung der KollegInnen sinnvoll bewältigbar sind.

Arbeitsüberbelastungen der KollegInnen dürfen keine Zukunft mehr haben!

Magazin, Jänner 2016

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