Vermehrt Überlastung im Gesundheits- und Sozialwesen.

Gründe:

  • ihre problematischen Arbeitsbedingungen,
  • zunehmende Arbeitsverdichtung,
  • schleichende Einsparungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen,
  • Dequalifizierung und
  • Personalmangel, der nicht nur zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten sondern auch zu Lasten der Qualität der Leistungen und der PatientInnen geht.

Spätestens seit dem Beschluss zur Umstellung der ÄrztInnenausbildung (trat mit 1. Jänner 2015 in Kraft) und zur ­Pflegeausbildung NEU gärt es deswegen gewaltig im Krankenanstaltenverbund. Nachdem Biju Onatt (KIV/UG) bereits im Sommer 2014 einen offenen Brief an Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely schrieb und keine Reaktion erhielt und das Thema politisch totgeschwiegen wird, hat die KIV/UG bereits im Herbst 2014 begonnen, mit Aktionen deutliche Zeichen zu setzen.

2014: „Uns reicht’s! Nein sagen, statt weiterplagen!“

Unter diesem Motto versammelten sich bei der Verabschiedung des ehemaligen Ärztlichen Direktors des AKH, Reinhard ­Krepler, im Oktober 2014 PflegerInnen, ÄrztInnen und Angehörige der Haupt­gruppe 2 im AKH, um aktiv gegen die geplante Ausweitung der Pflegekompetenzen ohne gleichzeitige Aufstockung des Personals und weitere personelle Probleme im Kranken­anstalten­verbund zu protestieren. Die Gruppe machte dabei mit Plakaten bei den geladenen Politikern, wie zum Beispiel Bürgermeister Michael Häupl und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, und bei interessierten KollegInnen auf sich aufmerksam.

Die Gesundheit der ÖsterreicherInnen muss unserer Politik etwas Wert sein!

Die „Pflege“ selbst ist unsere Kompetenz!

Als zukünftige geriatrische PatientInnen möchten wir von diplomiertem Personal gepflegt werden!,

waren einige der Sätze, die dabei zu lesen waren. Sowohl Gesundheitsstadträtin Wehsely, als auch Bürgermeister Häupl, Sozialminister Hundstorfer, Generaldirektor des Wiener Kranken­anstalten­verbundes Janßen und Gesundheitsministerin Oberhauser, die mit der Aktion direkt angesprochen waren, reagierten jedoch nicht darauf, die Probleme und die Belastungen der Menschen, die im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten, wurden weiterhin ignoriert. Also setzte die KIV/UG weitere Aktionen.

2015: „Wir sind Krankenhaus“

Am 13. Jänner 2015 informierte Biju Augustian Onatt von der KIV/UG im Rahmen der Jour-fixe-Veranstaltung („Aufwertung der Pflege oder Ausweitung von Notstand? Diskussionsabend zur verordneten Kompetenzerweiterung in der Pflege“) in der Arbeiterkammer Wien interessierte KollegInnen aus KAV und Privatbereich über das Instrument der laut § 15 des ArbeitnehmerInnen­schutzgesetzes vorgesehenen Selbstanzeige, auch Überlastungsanzeige oder Gefährdungsanzeige genannt. Ausführliche Informationen und Rechtliches gibt es dazu auf unserer Homepage .

Unter dem Motto „Wir sind Krankenhaus“ wurde Mitte Jänner im KIV/UG-Club weiters eine „Experten­runde“ einberufen, die sich des in Österreich anbahnenden Pflegenotstandes annimmt. Ziel dieser Kampagne ist es, die Politik zu einem Einlenken ihrer starren, personalfeindlichen Sparstrategie zu bewegen. Dazu kamen 15 KollegInnen aus dem Bereich des KAV, des Sozialwesens sowie aus Privatspitälern.

Die erste Aktion zur Sichtbarmachung dieses Pflegenotstandes lieferten die Ärzte, die sich im Museumsquartier zu einer Kundgebung einfanden. Dabei wurden sie zur großen Freude und mit eindrücklicher Einladung des Wiener Ärztekammerpräsidenten Thomas Szekeres („Ich freue mich, dass Sie hier sind, um uns zu unterstützen!“) von KIV/UG-KollegInnen der Pflege mit Plakaten und Transparenten begleitet, die auch die Medien aufmerksam werden ließen.

Weitere Aktionen und Aussendungen – natürlich auch für die einzelnen Berufsgruppen und deren ganz spezielle Anliegen – sind bereits in Vorbereitung: Die KIV/UG wird nicht länger zusehen, wie der Krankenhaus- und Pflegebetrieb nur noch auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten aufrecht erhalten werden kann und langsam zusammenbricht, und das mittlerweile tatsächlich brennende Thema von der Politik weiterhin ignoriert wird.

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