Zukunftsweisende Aktionen.

Nun wird also in Deutschland das gemacht, was bei uns schon längst überfällig wäre: Im ganzen Land werden alle Kindergärten bestreikt!

Und dort kommt niemand auf die Idee, die berechtigten Gründe dafür in Zweifel zu ziehen, wie es uns der amtierende Wiener Bürgermeister anno 2003 beim GENERALstreik (also für wirklich alle gewerkschaftlich verbundenen Berufe) „enttäuscht“ vorgeworfen hatte.

Sogar die betroffenen Eltern in Deutschland zeigen trotz aller dadurch entstehenden Probleme Verständnis für diese Aktion, weil sie wissen, dass es dabei vor allem um die Zukunft ihrer eigenen Kinder geht!

Und bei uns?

Gerne schmücken sich PolitikerInnen (und andere „wichtige“ Persönlichkeiten) mit dem Attribut der Kinderfreundlichkeit und der Bereitschaft „alles für die Bildung unserer Kinder zu unterstützen“, am besten mit Hochglanzfotos im Kreise einer „herzigen“ (= adrett gestylt und wie in Wien mit „g’schneuzt und „kampelt“ bezeichneten) und natürlich lachenden, weil ach so glücklichen Kinderschar.

Gerade jetzt sprühen die PolitikerInnen besonders in Wien vor Ideen und Versprechungen, wie der Bereich der Kindergärten (und der Bildung im Gesamten) gefördert und unterstützt werden kann/muss/soll. Selbstredend ist jede wahlwerbende Partei schon immer für Maßnahmen gewesen, die die Anliegen der PädagogInnen und ihren zur Seite stehenden KollegInnen befürworten. Es scheint heute geradezu verpflichtend zu sein, sich für Bildungsanliegen stark zu machen!

Eigenartiger Weise fallen die Umsetzung der meisten guten Ideen mit Abgabe der Stimmzettel sofort anderen, zwingenden (meist budgetären) Gründen zum Opfer und wir österreichischen PädagogInnen und AssistentInnen machen das, was wir seit Jahrzehnten gewohnt sind:

bis zur Selbstaufgabe und Selbstzerfleischung weiterwurschteln.

Derzeit sind alle Kompetenzen derartig zersplittert, dass der Ball der Verantwortung mit dem Ausdruck des Bedauerns nicht nur von Ministerium zu Ministerium weitergereicht wird, sondern auch Bund und Länder keine Einigung über die Zuständigkeiten finden können oder wollen, da hier nicht die Sachlage im Mittelpunkt steht, sondern der eigene Einfluss, Machterhalt und die Herrschaft über Befugnisse.

Vielleicht können wir uns durch den Mut und den Zusammenhalt der Menschen in den Kindergärten in Deutschland inspirieren und zur Nachahmung aufrütteln lassen.

Nur GEMEINSAM können wir etwas erreichen, was schon mehr als überfällig ist:

  • mehr Personal (besserer Kind-Erwachsenen-Schlüssel),
  • bessere Bezahlung ALLER im Kindergartenbereich tätigen Menschen,
  • bessere (gleichwertige) Ausbildung aller im Elementarbereich agierenden Erwachsenen,
  • Berufsbilder für ALLE.

Meiner Unterstützung dürfen sich die deutschen KollegInnen sicher sein!

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