Sowohl im Christentum als auch im Recht gibt es Situationen, in welchen bereits unterlasse Handlungen als schuldhaftes Verhalten betrachtet werden. Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht.
Er tut seinen Zweck: hält das Wasser auf seinem Weg oder den Wein … ein paar Sprünge in der Glasur … oder tropft er gar schon ein wenig? Einmal geht sicher noch! Bis zu dem Moment, wo er es nicht mehr tut. Dann gibt es nur mehr Scherben und sein Inhalt ist verschüttet. Und?
Nur ein Beispiel für das plötzliche Zusammenbrechen eines Systems! Vorhersehbar, aber vom genauen Zeitpunkt unbestimmt.
Unsere Systeme sind ein wenig elastischer als Keramik oder Glas, aber auch sie haben Strukturen die zerbrechlich sind. Wo wir diese Strukturen überbelasten und ihren Bruch in Kauf nehmen, nehmen wir auch den Schaden in Kauf, der bei den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen entsteht.
Um die Sache komplett zu machen: Wir akzeptieren auch gleichzeitig gescheiterte, überforderte, frustrierte, innerlich emigrierte, ausgebrannte, kündigende, kranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bis zum Systembruch – oder ihrem eigenen – mit aller Kraft versuchen gute Arbeit für ihre Kinder und Jugendlichen zu leisten.
Wir brauchen mehr Geld und mehr Personal … wirklich mehr … ca. 15 Personen pro Region dürften es für den Anfang schon sein. Wer nicht für eine Verbesserung ist, der ist gegen sie.