Die Anästhesie ist eigentlich ein geschützter Bereich, weil wir 1:1 an der Patientin arbeiten – also eine Anästhesistin pro Patientin im OP.

Trotzdem merken auch wir, dass einfach das Personal fehlt.

Dadurch kann ich Dinge nicht so machen, wie sie eigentlich gemacht werden sollten: Zum Beispiel kann ich bei PatientInnen, die postoperativ auf Normalstationen verlegt werden,

  • keine regionalen Schmerzkatheder setzen oder
  • Epidurale (rückenmarksnahe Regionalanästhesie) stechen,

weil die PatientInnen auf der Normalstation dann niemand betreuen kann (Neurostatik, Einstichstelle überprüfen); wir sind einfach zu wenige.

Weil ich im OP zu Mittag nicht abgelöst werden kann,

ernähre ich mich seit Monaten von Müsliriegeln, die ich nebenbei in mich hineinfuttere. Sehr nahrhaft. Um die 48 Stunden Dienst rüberzubringen, bräuchten wir überhaupt 20 Prozent mehr Personal.

Für das ganze riesige Haus mit 2000 Betten

gibt es in der Nacht auch nur ein einziges Schmerzteam und auch das früher vorhandene, spezialisierte Kinder­anästhesie­team gibt es mittlerweile nicht mehr.

Wenn es einen Krankenstand gibt, muss außerdem oft der Beidienst von der Intensivstation in den OP, da bleibt dann nur eine einzige Anästhesistin auf der Intensivstation, was bei der Menge an teilweise kritischen PatientInnen, für die man dann alleine zuständig ist, nicht besonders lustig ist.

Und was wir deutlich merken, ist, dass die Pflege unterbesetzt ist.

Manchmal habe ich im Nachtdienst keine OP-Schwester, da muss dann die Oberschwester im OP helfen – das ist einfach absurd.

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