Vielleicht ein Märchen?
- Katja Seper
- 26. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit

(Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind vielleicht beabsichtigt)
Es war einmal ein Krankenhaus am Rande der Stadt. Das war über die Grenzen bekannt. Die Patient:innen waren in kleinen Häuschen, sogenannten „Pavillons“ untergebracht. Zum „Gesundwerden“ konnten diese in einen wunderschönen Zaubergarten mit Dachs und Fuchs blicken. Dort gab es viele pflegende Zauberhände und auch magische Hände, und alle arbeiteten auch noch Hand in Hand.
Doch dann kamen schlimme Zeiten, Patient:innen konnten nicht mehr alle aufgenommen und gesundwerden, weil es zunehmend an den helfenden Händen fehlte… warum? …die Hände mussten gegen einen bösen Zauberer, gegenwidrige Rahmenbedingungen und auch gegen Angriffe eines „Covidheers“ kämpfen. Es gab viele Verluste, und viele Patient:innen wurden wieder heimgeschickt, weil die Hände immer weniger wurden.
Eines Tages erschien eine gute Fee und tröstete, vor allem die pflegenden Hände,und versprach ihnen, für sie zu kämpfen. Sie verkleidete sich selbst als pflegende Hand und sah sich mit einem magischen Auge, gut sichtbar für alle, um, wie es den anderen Händen ging, und ob sie vielleicht helfen könnte. Das gefiel aber einem Zauberer unter den magischen Händen, der eine Tarnkappe besaß, garnicht, und er begann einen unfairen Kampf, der auch die kleine Nachwuchs Fee der guten Fee betraf.
Aber warum wollte dieser Zauberer einen Kampf? War es Angst, dass sich die pflegenden Hände zusammentun und selbstbewusst aufstehen würden? Man weiß es nicht… die Fee aber versicherte, nicht aufgeben zu wollen und weiter für die pflegenden Hände kämpfen zu wollen.
übrigens: den Zauberer hat noch immer niemand gesehen,… und trotzdem glaubt man ihm…Courage – Mut – Vertrauen – Anonymität
In einem so großen Betrieb, wie in unserem Krankenhaus, in dem viel geleistet wird – vor allem auch an sozialer Arbeit – können natürlich auch Fehler passieren. Das können Kleinigkeiten sein, aber leider auch große Verfehlungen.
Es gibt Menschen, die haben die Gabe, dies direkt anzusprechen, ohne Grenzen zu überschreiten. Und es gibt Menschen, die trauen sich das nicht – weil sie vielleicht schon beruflich oder im privaten Umfeld schlechte Erfahrungen mit Kritik gemacht haben.
Aber wir haben das Glück, dass es dafür Vermittler*innen gibt: nämlich die Personalvertretung und Gewerkschaft.
Wenn es Probleme oder Beobachtungen an ihrem Arbeitsplatz gibt, und es nicht möglich ist solche Vorkommnisse mit den direkten Vorgesetzten zu besprechen, dann wenden Sie sich doch an eine Person Ihres Vertrauens im Haus. Denn der Weg „nach außen“ (z.B. an die Medien) ist nicht nur vom Gesetz her untersagt, sondern kann unangenehme Konsequenzen haben.
Es sollte auf keinen Fall so weit kommen, dass jemand Vorfälle, die im Haus passiert sind, anonym „aufzeigt“ – noch dazu bei einer Pressestelle.
Also haben sie den Mut mich anzusprechen, ich werde versuchen zu helfen, oder mit ihrem Einverständnis, den richtigen Gesprächspartner:in zu finden der evt. weiterhelfen könnte. Und: keine Angst - ich unterliege der Verschwiegenheitspflicht.