Hitzeschutzmaßnahmen für Bedienstete der Stadt Wien
- KIV Redaktion
- 4. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Weil Menschen in der Daseinsvorsorge in der Stadt für die Stadttäglich „ Großartiges“ leisten
Klimaschutz ist ein zentrales Anliegen unserer Zeit, da die Erderwärmung gravierende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft hat.
Besonders in städtischen Gebieten wird der Hitzeschutz immer wichtiger, da hohe Temperaturen nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Durch gezielte Hitzeschutzmaßnahmen können nicht nur akute gesundheitliche Risiken gemindert, sondern auch langfristige Anpassungsstrategien an den Klimawandel entwickelt werden. Diese Maßnahmen sind somit ein essenzieller Bestandteil eines umfassenden Klimaschutzkonzepts, das sowohl die Lebensqualität als auch die Resilienz der Städte gegenüber den Folgen des Klimawandels verbessert.
Der Leitfaden „Cool Down“ unterstützt die Dienststellen der Stadt Wien dabei, in der heißen Jahreszeit für ihre Mitarbeitenden ein möglichst angenehmes und sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, hitzedingte Gesundheitsrisiken zu reduzieren und die Arbeitsumgebung auch an heißen Tagen kühler und erträglicher zu gestalten. Gleichzeitig kann überprüft werden, für welche Tätigkeitsbereiche bereits interne Hitzeschutzmaß-nahmen bestehen oder zu ergänzen sind.
Der Leitfaden samt Maßnahmen ist in der gesamtstrategischen Vorgangsweise der Stadt zum Thema Hitze „Wiener Hitzeaktionsplan. Für ein cooles Wien der Zukunft“ eingebettet, in dem weitere Handlungsempfehlungen für die heiße Jahreszeit zu finden sind.
Die Arbeitsgruppe „Cool Down“ der MD-PR hat gemeinsam mit ausgewählten Dienststellen sowie mit der Personalvertretung eine Vielzahl an Maßnahmen für den Umgang mit Hitze für den Innen- und Außendienst erstellt. Sie stellen keine Verpflichtung dar (ausgenommen Unterkapitel 6.13), sondern sollen Möglichkeiten aufzeigen, den Umgang mit der Hitze zu erleichtern. Die beigefügten Dokumente sollen Sie dabei unterstützen, Hitzeschutzmaßnahmen in Ihrer Dienststelle umzusetzen. Der Leitfaden bietet daher eine Vielzahl an Handlungsmöglichkeiten, die auf Ebene der Dienststellen individuell umgesetzt werden können. Ob eine Maßnahme gesetzt wird, hängt von den Gegebenheiten in der jeweiligen Dienststelle ab. Der Dienstbetrieb ist jedenfalls aufrecht zu erhalten.
Leitfaden Cool Down
Hier werden die Zielsetzung, die Auswirkung von Hitze auf den Körper, das Arbeiten bei Hitze und die Maßnahmen im Einzelnen erklärt.
Maßnahmenkatalog
Im Maßnahmenkatalog befinden sich über 100 Maßnahmen (technisch, organisatorisch, persönlich). Die Empfehlungen gehen einerseits an Dienststellenleitungen und beschreiben andererseits auch persönliche Maßnahmen, die durch die Mitarbeitenden selbst gesetzt werden können.
Mustervorlage Hitzeschutzplan
Der Hitzeschutzplan soll in Vorbereitung auf die heißen Monate des Jahres dienststellenspezifisch erstellt werden. Füllen Sie den Musterhitzeschutzplan nach den Gegebenheiten in Ihrer Dienststelle aus.
Merkblätter Innendienst & Außendienst
Die Merkblätter werden digital zur Verfügung gestellt und können individuell von Ihnen ergänzt bzw. angepasst werden. Für Mitarbeitende ohne Internetzugang können sie auch ausgedruckt werden.
E-Learning ‚Cool Down – Tipps für heiße Tage‘
Das E-Learning wurde mit Unterstützung der Wien-Akademie gestaltet und kann von Mitarbeitenden ergänzend absolviert werden.
Hitzeschutz im Rahmen des Bedienstetenschutzes (Arbeitneh-mer*innenschutz)
Die Pflichten der Dienstgeberin, für Sicherheit und Gesundheitsschutz zu sorgen – insbesondere im Hinblick auf Hitzebelastungen – ergeben sich v.a. aus den § 3 Abs. 1, § 6 und § 56 W-BedSchG 1998. Mitarbeitende müssen mit geeigneten Maßnahmen vor erheblichen Beeinträchtigungen durch Hitze geschützt werden bzw. müssen diese Einwirkungen möglichst geringgehalten werden. Bei der Übertragung von Aufgaben an Mitarbeitende ist deren Eignung in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit zu berücksichtigen, insbesondere wenn gesundheitliche Einschränkungen bekannt sind. Die Ermittlung der Gefahren und Risiken in Bezug auf Hitze und UV-Strahlung ist Teil der allgemeinen Arbeitsplatzevaluierung.
Ersthelfer*innen zu Maßnahmen gegen Hitzschlag/Dehydierung schulen
Die Schulung von Ersthelfer*innen in Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Hitzschlag/Dehydrierung ist wichtig, um in kritischen Situationen schnell und effektiv handeln zu können. Sobald Anzeichen einer Überhitzung bzw. eines Hitzschlages an jemandem bemerkt werden, ist schnelles und richtiges Handeln wesentlich. Geschulte Ersthelfer*innen sollten daher unbedingt beigezogen werden.
Richtiges Handeln:
Bringen Sie die Person sofort in eine kühle Umgebung (z.B. in einen gekühlten Raum oder in den Schatten; wenn keiner vorhanden, bitten Sie anwesende Personen mit Schirmen, Tüchern etc. Schatten zu spenden).
Legen Sie feuchte, kühle Tücher auf Kopf, Nacken und Körper.
Bei Verdacht auf Sonnenstich (hochroter Kopf, starke Kopfschmerzen) muss insbesondere der Kopf gekühlt werden. Lagern Sie die betroffene Person mit erhöhtem Oberkörper.
Bei Verdacht auf Hitzschlag und Kreislaufproblemen (blasse Gesichtsfarbe) kann eine Hochlagerung der Beine hilfreich sein.
Lockern Sie enge Kleidung des*der Betroffenen, sorgen Sie für Frischluftzufuhr.
Geben Sie der betroffenen Person schluckweise (kühle) Flüssigkeit zu trinken.
Wenn sich der Zustand nicht rasch bessert, rufen Sie den Notruf 144 und informieren Sie die Führungskraft. Das Gleiche gilt, wenn die*der Betroffene das Bewusstsein verliert. Leisten Sie den An-weisungen der Notrufzentrale Folge, bis die Rettung vor Ort eingetroffen ist.
Kommunikation / Information
SCHRIFTLICH / MÜNDLICH HITZESCHUTZINFORMATION WEITERGEBEN
Bewusstsein schaffen
RICHTIGES VERHALTEN BEI HITZE ERKLÄREN
Mitarbeitende über das richtige Verhalten bei Hitze aufzuklären ist wichtig
PERSÖNLICHE GESPRÄCHE FÜHREN
Persönliche Gespräche und der direkte Austausch mit Mitarbeitenden ermöglichen, individuelle Bedürfnisse bei Hitze zu erfahren und darauf einzugehen
REGELMÄßIGE SCHUTZINFORMATIONEN GEBEN
Kontinuierliche Information über empfohlene Schutzmaßnahmen
SCHULUNGEN IN DIENSTSTELLE ANBIETEN
Organisation interner Schulungen zur Sensibilisierung für Hitzeschutzmaßnahmen und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen bei hitzebedingten Notfällen helfen.
NOTFALLKONTAKTE AKTUALISIEREN
Sicherstellen, dass die Kontaktdaten von Ersthelfer*innen, persönlichen Notfallkontakten, Rettung, Betriebsärzt*innen, usw. auf dem neuesten Stand sind.