Die Stadt Wien als größte Arbeitgeberin Österreichs hat eine Verpflichtung gegenüber dem Sozialstaat und deren ArbeitnehmerInnen.

Die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen versus Leistungs­verpflichtung von Überstunden ist deshalb ein heißes Thema.

Die stetig wachsende Zahl von Überstunden bei der Stadt einerseits und die Nichtnachbesetzung bzw. Sperre von Dienstposten andererseits eröffnet eine arbeitsmarktpolitische Willkür. Es wird auf diese Art weggeschummelt, wie viele Arbeitskräfte wirklich für die Dienstleistungserbringung in der Stadt notwendig wären. Zusätzlich wird die Diskussion um angemessene Gehälter zugedeckt, da die Überstunden letztendlich subjektiv als Gehaltsbestandteil empfunden werden. Dass das durch die Überstundenleistung wöchentliche Übersteigen der Arbeitszeit zu einer konstanten Form wachsender physischer und psychischer gesundheitlicher Belastungen führt, ist aus arbeitsmedizinischer Sicht ebenfalls diskussionswürdig.

Letztendlich entzieht sich die Stadt auf elegante Weise, Arbeitsplätze neu zu schaffen bzw. in zumutbarem Ausmaß zu erhalten und damit arbeitsmarktpolitisch sinnvoll positiv mitzugestalten. Die Spirale von weniger Arbeitsplätze, weniger Steuern, weniger Wirtschaftsleistung, erhöhte notwendige Nutzung von sozialen Unterstützungen wird immer enger. Die gerechte Verteilung von Arbeit ist Aufgabe der Kommune, genauso wie die Gesundheit der MitarbeiterInnen in den Mittelpunkt zu stellen. Und mal ganz ehrlich – wenn die größte Arbeitgeberin Österreich solche Wege einschlägt, was soll dann kleinere Betriebe ermutigen, es anders umzusetzen?

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