Polizeistaat de luxe:
über dem privaten Spielplatz hinter der Wohnanlage kreist ein Polizeihubschrauber, ganz langsam, beobachtet offenbar die paar Volksschulkinder, ältere kann ich nicht erkennen.
Erinnert mich an eine Wanderung vor 2 Monaten auf die Pretul (über 1600 Höhenmeter). Da ist der Polizeihubschrauber allerdings auch gelandet, es wurde kontrolliert ob die Take-Away Getränke in einem Mindestabstand von 50m zur Hütte konsumiert werden. Ich verstehe das, auf der Mariahilfer Straße kann ein
Hubschrauber ja nicht landen.
Weniger sichtbar, nicht weniger entrisch, erscheint mir der pandemische Umgang mit meinen Daten.
Wenn ich testen gehe, oder einen Gurgeltest abhole, muss ich alles Mögliche ausfüllen und dann ein Hakerl machen, um mein Einverständnis dafür zu geben, dass alle möglichen Daten von mir hin und her geschoben werden dürfen. Tue ich das nicht, kann ich mich weder testen lassen, noch einen Test abholen.
Das macht mich ärgerlich. Wenn die Verantwortlichen der Meinung sind, ohne Daten hin und her geht es nicht, dann können sie es in einer ihrer Verordnungen verankern, sie müssen nicht so tun, als hätte ich eine Wahl.
Wenn ich entscheiden darf, dann will ich auch nein sagen können.
Wenn ich mich zum Impfen anmelde, muss ich alles Mögliche ausfüllen und dann ein Hakerl machen, um mein Einverständnis dafür zu geben, dass alle möglichen Daten von mir hin und her geschoben werden dürfen. Tue ich das nicht, kann ich mich nicht impfwillig zeigen. Das macht mich auch ärgerlich. Wenn die Verantwortlichen der Meinung sind, ohne Daten hin und her geht es nicht, dann können sie es in einer ihrer Verordnungen verankern, sie müssen nicht so tun als hätte ich eine Wahl.
Wenn ich entscheiden darf, dann will ich auch nein sagen können.
Wenn ich mein Einverständnis für das hin und her meine Daten nicht gebe, und mich vor lauter Ärger weder testen noch impfen lasse, und darauf verzichte, dass meine Daten hin und her geschoben werden. Dann verzichte ich gleichzeitig auch auf meine Grundrechte. Keine Reisefreiheit, keine Lokale, keine körpernahen Dienstleistungen, keine Kultur. Vielleicht eh besser. Denn es ist zu erwarten, dass einige von den Vorgenannten auch Daten sammeln und – auf Verlangen der Behörde – hin und her schieben müssen.
Als Elga erfunden wurde, durfte man entscheiden:
Man konnte ELGA nicht beitreten, man war/ist automatisch dabei, da werden eine Menge Daten hin und hergeschoben. Man darf aber aus ELGA austreten, wenn man mag. Wer aus ELGA ausgetreten ist konnte lange keine Corona-Wohnzimmertests beziehen. (Wer bezahlt diese Tests? Zahle ich weniger Krankenkassabeiträge oder weniger Steuern? Ist das nicht auch mein Beitrag, der hier ausgegeben wird – also den anderen halt.)
Jetzt ist das korrigiert worden: Wenn man nicht bei Elga ist, muss man nur alles Mögliche ausfüllen und dann ein Hakerl setzen, dass
man einverstanden ist, dass Daten hin und hergeschoben werden.
Echt? Geht’s noch?
Ich bin nicht bei Facebook, Instagram, Twitter, nicht einmal bei WhatsApp, und ich kaufe nicht bei Amazon ein. – Und selbst wenn es anders wäre, wünschte ich, dass es meine Entscheidung wäre, wer an meinen Daten verdient, oder sie auch nur hin und her schiebt. – Und wo es scheinbar notwendig ist, meine
Daten hin und her zu schieben, dort soll nicht so getan werden, als ob ich Entscheidungsfreiheit hätte.
Es geht aber auch anders:
Wo funktioniert es gut, dass Daten nicht weitergegeben werden dürfen?
Im Jahresranking der Staaten mit guter Pressefreiheit lag Österreich im Jahr 2018 noch auf dem 11. Platz, im Jahr 2020 nur noch auf Platz 18. (erhoben von Reporter ohne Grenzen: https://www.rog.at/press-freedom-index-2021/)