2014 hatte man noch ein Plus von 83 Millionen – nun rutschen die Kassen erstmals seit Jahren wieder ins Minus.

Nach dem jüngsten Voranschlag des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger wird mit einem Defizit von 128,9 Millionen Euro für 2015 gerechnet. Im Vorjahr haben die Kassen insgesamt nach vorläufigen Zahlen ein Plus von 83 Millionen Euro geschrieben.

Heuer bilanzieren nur noch drei Krankenkassen positiv:

  • die Salzburger Gebietskrankenkasse (+2,7 Millionen Euro),
  • die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (+3,4 Millionen Euro)
  • und die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (+46,7 Millionen Euro).

Ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten die Gebiets­kranken­kassen im Burgenland und der Steiermark.

Alle anderen Kassen rutschen wieder ins Minus – am stärksten die Wiener mit 64,1 Millionen Euro.

Der Vorstands-Vorsitzende

im Hauptverband der Sozial­versicherungs­träger, Peter McDonald, erklärte dazu gegenüber der APA:

2014 ist es trotz rauer See gelungen, das Schiff sicher in den Hafen zu steuern.

2015 sei aber eine „noch stürmischere See“ zu erwarten. Sein Ziel sei aber nach wie vor „ein ausgeglichenes Ergebnis über den Konjunkturzyklus“.

McDonald verwies darauf, dass es in den letzten Jahren gelungen sei, die Kassen zu entschulden und deren Finanzsituation zu stabilisieren. Die Hälfte der Träger habe Leistungssicherungsreserven für schwierige Zeiten aufbauen können.

Steigende Kosten

Das zu erwartende negative Ergebnis für heuer führt der Hauptverbands-Chef

  • einerseits auf die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten mit höheren Arbeitslosenzahlen und einem matten Wirtschaftswachstum zurück, die auf die Beitragseinnahmen drücken.
  • Andererseits verursache der medizinische Fortschritt vor allem bei den Medikamenten steigende Kosten. McDonald führte hier etwa bessere, aber teure Arzneimittel gegen Hepatitis C und gegen Krebs an.

Maß­nahmen

Der Hauptverbands-Chef betonte, dass bereits Gegen­maß­nahmen eingeleitet worden seien. So achte man etwa auf einen optimierten Medikamenteneinsatz und habe ein Hepatitis C-Register eingeführt.

Eine nachhaltige finanzielle Absicherung des Systems ist seiner Auffassung nach aber vor allem zu erreichen, wenn Sozial­versicherung und Länder enger zusammenrücken.

Hier gelte es nun die beschlossenen Maßnahmen der Gesundheitsreform mit der Primärversorgung umzusetzen.

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