Zwei Kurzmeldungen zur Lage der Frauen in Österreich.
Österreich bezahlt Frauen schlechter als jeder andere Staat in der EU.
Innerhalb der EU liegen wir auf dem letzten Platz bezüglich der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen.
Das hat viele Gründe, die jenseits von Einkommenstransparenz liegen, wie die starke kulturelle Prägung der Mutterrolle, der langwährende Einfluss der katholischen Kirche, mangelnde Kinderbetreuungseinrichtungen und eine sehr anwesenheitsgetriebene Arbeitskultur.
Zu wenige Frauen in Österreichs Politik
Laut Österreichischem Frauenring zeigt ein Blick auf das aktuelle Geschlechterverhältnis in Bundes- und Landespolitik und dem Verbändesystem, dass alle Ebenen klar männerdominiert sind. Im Nationalrat sind in diesem Jahr nur rund 30 Prozent Frauen vertreten (56 von 183 Abgeordneten), im Bundesrat sind es 28 Prozent (17 von 61 Mitgliedern). Der Anteil in der Regierung ist sogar gesunken. Während der Frauenanteil in der Bundesregierung 2008 noch bei 40 Prozent lag, sind es aktuell nur 29 Prozent.
„Dass angesichts dieser Männerdominanz Qualifikation als Argument gegen Geschlechterquoten verwendet wird, mutet seltsam an. Qualifikation ist keine Männersache”, kritisiert Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings in einer Aussendung. „In einigen Institutionen ist der Frauenanteil in den vergangenen Jahren sogar gesunken. Darin widerspiegelt sich auch das schwindende Interesse an Geschlechtergerechtigkeit. Es bestätigt sich wieder einmal, dass Lippenbekenntnisse nicht ausreichen.“
Quelle: wienerin.at