Was muss am System geändert werden, damit nicht soviele Menschen in der Pflege ausbrennen?

Unterbesetzte Stationen, überlastetes Personal, Überstunden, gestörte Freizeit und vieles mehr führen dazu, dass jede dritte Pflegekraft Burnout gefährdet ist.

Das Personal arbeitet oft am persönlichen Limit und bekommt oben drauf häufig schlechtes Feedback und Kritik, weil sie nicht wie Roboter arbeiten.

Das hat nicht nur negative Auswirkungen für die Pflegeperson selbst, sondern auch für die Kolleg*innen und generell die ganze Abteilung. Es treten in der Hektik häufiger Fehler oder sogar Unfälle auf, dadurch wird der Krankenstand erhöht, wodurch dann die anderen Kolleg*innen Überstunden machen müssen und diese dann an noch mehr Stress als sonst erleiden. Und so geht der Teufelskreis weiter…

Krankenpflegepersonen versuchen einen Ausgleich zu ihrer herausfordernden Tätigkeit zu finden, indem sie Zeit mit der Fami-lie verbringen oder ein Hobby ausüben, welches sie glücklich macht. Jedoch kommt es leider immer wieder vor, dass inmitten dieser Entspannung das Handy plötzlich klingelt und die Führungskraft oder eine Kolleg*in anruft, weil an der Dienststelle wieder einmal dringend ein Ersatz für eine Kolleg*in gesucht wird. Und nun wird von der Pflegeperson erwartet, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse sofort hintenanstellt und spontan einen Dienst antritt.

Desweitern gibt es noch viele weitere Stressfaktoren in der Pflege.

Die Arbeitszeiten sind enorm lang und meistens hat man an einem stressigen Tag nicht einmal genügend Zeit aufs WC zu gehen. Die Kolleg*innen können oft nicht ohne schlechtem Gewissen in die Kantine essen gehen. Die Stationen sind unterbesetzt, sodass eine Person für mehrere Kolleg*innen arbeitet.

Der Pflegeberuf muss an Attraktivität dazugewinnen, damit in Zukunft mehr Personen an diesem Beruf interessiert sind. Das gute alte Konzept „Jobrotation“ soll neu überarbeitet werden, damit die Kolleg*innen immer wieder neue Herausforderungen erleben. Ein Wechsel des Bereichs muss für die Mitarbeiter*innen monetär interessant werden. Für Erfahrungen in unter-schiedlichen Bereichen und dem Willen zum Wechseln, sollen finanzielle Anreize geschaffen werden.

Ein weiteres großes Problem ist die Hierarchieanordnung und das manchmal schlechte Betriebsklima auf vielen Stationen.

Das Pflegepersonal wird herumkommandiert wo es nur geht. Selten wertgeschätzt, aber desto öfter runtergemacht. Die Pfleger*innen leiden in ihrem Berufsalltag nicht nur an körperlicher, sondern auch an psychischer Überanstrengung. Vieles muss verändert und verbessert werden, damit nicht mehr so viele Pflegepersonen ein Burnout erleiden!

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